Heutzutage gibt es viele Möglichkeiten, alternative Heizmethoden zu nutzen – unter anderem, um einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, aber auch um selbst Geld zu sparen. Die Wärmepumpe arbeitet mit unterschiedlichen Systemen. Unterschiede zeigen sich hier insbesondere in der Form der Energiequelle, welche für die Herstellung der Wärme verwendet wird. Die verschiedenen Arten von Wärmepumpen stellen wir Ihnen in diesem Artikel näher vor.
Sole-Wasser-Wärmepumpe
Die sogenannte Sole-Wasser-Wärmepumpe bezieht ihre Wärmeenergie aus dem Erdreich. Mit der Hilfe von speziellen Erdkollektoren oder Sonden wird dem Boden Wärmeenergie entzogen. Allerdings ist es wichtig, dass es auf dem Grundstück genügend freie Fläche gibt, um diese Variante der Wärmepumpe verwenden zu können. Darüber hinaus ist nicht jeder Boden für die Nutzung dieser ersten der vier vorgestellten Arten von Wärmepumpen geeignet.
Sollte eine Installation der Sole-Wasser-Wärmepumpe bei Ihnen möglich sein, werden die Erdkollektoren waagerecht verlegt und arbeiten am besten mit wasserhaltigem Kies oder Sand. Für die senkrecht verlegten Sonden sind dagegen Granit oder Gneis sowie in den tieferen Erdschichten Ton, Kalk- und Sandstein Voraussetzung.
Die Sole zirkuliert im System und entzieht dabei dem Erdreich viel Wärme – diese wird dann in der Pumpe zu Heizenergie umgewandelt. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, als Ergänzung zur Verlegung der Sonden und Kollektoren einen Energiezaun einzubauen. Dieser kann Wärmeenergie aus der Luft beziehen und anschließend in der Erde speichern.Mehr Informtaionen zur Sole-Wasser-Wärmepumpe
Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe arbeitet mit dem Grundwasser als wichtigste Energiequelle. Für die Installation dieser Wärmepumpe ist es erforderlich, zwei Brunnen ins Erdreich zu bohren. Über diese kann man das Grundwasser dann anschließend nach oben zur Wärmepumpe fördern – hier spricht man von einem Förderbrunnen. Das Rückfließen in das Grundwasserbecken wird als Schluckbrunnen bezeichnet.
Grundsätzlich darf eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe nicht in einem Trinkwasserschutzgebiet errichtet werden, denn es ist eine wichtige Voraussetzung, dass der Grundwasserpegel stabil und gesättigt ist. Diese Form der Wärmepumpe hat einen hohen Wirkungsgrad, allerdings ist die Installation mit den Brunnenbohrungen natürlich auch mit einem hohen Investitions- und Arbeitsaufwand verbunden. Wenn die Rohre zudem nicht komplett dicht sind, besteht die Gefahr, dass beim Schluckbrunnen oder am Wärmetauscher ein Schaden entsteht.
Wie bei alle anderen Arten von Wärmepumpe auch, besteht auch bei dieser Variante ein hohes Einsparungspotential bei den Heizkosten. Informieren Sie sich am besten detailiert über den folgenden Link zur Wasser-Wasser-Wärmepumpe und entscheiden, ob diese Art etwas für Sie und Ihr Zuhause wäre.
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Luft-Wasser-Wärmepumpe
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist gegenüber der Wasser-Wasser-Wärmepumpe deutlich einfacher zu installieren und wird vor allem in Altbauten immer öfter verwendet. Sie bietet sich an, in einer bestehenden Immobilie als günstige Alternative zu einer konventionellen Ölheizung genutzt zu werden.Die Energie wird bei dieser Art der Wärmepumpe entweder aus der Raum- oder der Außenluft bezogen. Mit einem Ventilator saugt man die Umgebungsluft in den Verdampfer hinein – danach wird die darin enthaltene Wärme entzogen, verarbeitet und anschließend an das Heizungssystem weitergeleitet.
Eine optimale Lösung ist, diese Anlage mit einer Flächenheizung zu kombinieren oder als Ergänzung zu einer bereits eingebauten Gas- oder Ölheizung zu verwenden, die dadurch entsprechend entlastet wird. Auf lange Sicht kann dies einen beträchtlichen Teil der Heizkosten einsparen.
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Luft-Luft-Wärmepumpe
Die Luft-Luft-Wärmepumpe nutzt Abluft aus Lüftungssystemen sinnvoll und bietet sich vor allem in Gebäuden wie Niedrigenergie- und Passivhäusern an. Allerdings ist es eine Grundvoraussetzung, dass das Gebäude komplett luftdicht ist, denn nur so kann eine Luft-Luft-Wärmepumpe effizient und zuverlässig arbeiten. Ein Nachteil dieser Variante der Wärmepumpe ist, dass der Aufwand für die Wartung relativ hoch ist, weil die eingebauten Luftfilter in regelmäßigen Abständen einen Austausch benötigen. Weiterhin darf die Heizlast des entsprechenden Hauses nicht höher als 10 Watt pro Quadratmeter liegen.
Unterscheidung der einzelnen Arten von Wärmepumpen im Hinblick auf den Temperaturbereich
Ab und zu unterscheidet man die Arten der Wärmepumpen nicht im Hinblick auf ihre Funktionsweise, sondern abhängig des Temperaturbereichs, für den man sie nutzt. Ein Beispiel: Liegt die Vorlauftemperatur des Heizkreislaufs maximal bei 55 Grad, so empfiehlt sich die Nutzung einer Niedertemperatur-Wärmepumpe. Bei einer Maximaltemperatur von 65 Grad bietet sich eine Mitteltemperatur-Wärmepumpe an und bei einer Höchsttemperatur von 75 Grad ist eine Hochtemperatur-Wärmepumpe die optimale Lösung.
Wichtig ist außerdem, dass bei der Installation einer Wärmepumpe, für die eine Bohrung oder andere aufwändige Arbeiten im Erdreich durchgeführt werden müssen, oftmals eine Bauanzeige oder eine Baugenehmigung nötig sind.
Um auszuwählen, welche Art der Wärmepumpe sich am besten für den eigenen Bedarf eignet, werden verschiedene Kriterien genutzt – wie zum Beispiel die Lage und Größe des Grundstücks, die Wasser- und Bodenqualität, das Klima in den Wintermonaten oder auch die Sperrzeiten der lokalen Energieversorger.
Zudem gibt es die Möglichkeit, durch eine Förderung bares Geld bei der Anschaffung zu sparen: Unter anderem bieten die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) oder auch die BAFA attraktive Förderprogramme – hier lohnt es sich in jedem Fall, sich im Vorfeld zu erkundigen. Wichtig: Die Förderung muss im Vorfeld beantragt werden, noch bevor man in irgendeiner Form mit dem Einbau einer Wärmepumpe beginnt – nur dann ist eine finanzielle Unterstützung möglich.
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