Pelletöfen erfreuen sich in Deutschland sehr großer Beliebtheit. Im Jahr 2014 wurden bundesweit etwa 231 000 Heizungsanlagen mit Pelletfeuerung genutzt, davon waren mehr als 116 000 Pelletkaminöfen. Damit ist Deutschland der umsatzstärkste Absatzmarkt für Holzpelletheizungen.
Wer sich einen Pelletofen kauft, will meistens nicht nur Kosten für Energie und Brennstoff sparen, sondern auch für die Umwelt etwas Gutes tun. Deshalb werden an einen Pelletofen in Sachen Klimaschutz hohe Erwartungen gestellt. Wir haben uns zu diesem Thema schlau gemacht und wollen dieses Wissen im folgenden Artikel weitergeben.
Umweltbelastung durch Kleinfeuerungsanlagen
Durch die Verbrennung von nachwachsenden Rohstoffen wie Holz werden fossile Ressourcen geschont und zusätzlich ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Der Vorteil bei Holz als Brennstoff ist nämlich folgender: Ein Baum nimmt während seines Lebens eine beachtliche Menge an CO2 aus der Atmosphäre auf. Wird aus ihm Holz gewonnen und anschließend verbrannt, gelangt also nur so viel CO2 in die Luft, wie der Baum zuvor gebunden hatte. Da dies einen natürlichen Kreislauf herstellt, werden Pelletöfen und Holzpellets auch als CO2-neutral bezeichnet.
Dennoch können sich die vielfach als klimafreundlich gepriesenen Holzheizungen negativ auf die Umwelt auswirken. Am meisten Schadstoffe werden von älteren Kaminöfen ausgestoßen, die den heutigen Emissionsbestimmungen nicht mehr gerecht werden. Dabei wird eine relativ große Menge an Feinstäuben und anderen gesundheitsschädigenden Stoffen freigesetzt – manche davon sind sogar krebserregend. Aufgrund der steigenden Gas- und Ölpreise legen sich immer mehr Haushalte und Kleinbetriebe Holzfeuerungen zu. Das hat dazu geführt, dass diese in Deutschland mittlerweile mehr Feinstaub verursachen als der Straßenverkehr.All dies soll nicht vom Kauf eines mit Holzpellets befeuerten Pelletofen abraten – ganz im Gegenteil! Es soll eine Aufforderung dazu sein, nur moderne Pelletkamine zu kaufen, die den hohen Umweltstandards entsprechen. Wie du erkennst, ob ein Pelletofen besonders klimafreundlich ist, kannst du weiter unten nachlesen. Ebenso sollten die Pellets verantwortungsvoll ausgewählt werden, weil deren Qualität dazu beiträgt, den Feinstaub zu verringern. Außerdem kann der Energieverbrauch durch eine solide Wärmedämmung des Hauses zusätzlich begrenzt werden.
Klimaschädliche Abgase bei Öl- und Gasheizungen
Bei den klassischen Heizungen mit fossilen Brennstoffen ist die Lage genau umgekehrt: Es werden große Mengen an klimaschädlichem CO2 in die Atmosphäre freigesetzt, jedoch ist der Anteil an anderen Luftschadstoffen wie Kohlenmonoxid und Stickoxide vergleichsweise gering. Diese Heizungsart ist der größte CO2 Erzeuger im Haushalt und verschärft damit weiter den gefährlichen Treibhauseffekt. Auch durch die Gewinnung und den Transport von Erdöl wird die Umwelt belastet. Deshalb sollte man, wenn möglich, auf erneuerbare Energien und eine umweltfreundlichere Heiztechnik umsteigen.
Die nachfolgenden Daten veranschaulichen die Unterschiede zwischen Pellet-, Öl- sowie Gasheizungen bezüglich des CO2-Ausstoßes. Im Vergleich belastet die Ölheizung mit 290 g CO2 pro kWh Wärmeenergie das Klima am meisten. Darauf folgt die Gasheizung, die 260 g CO2 pro kWh ausstößt, das sind 21 % weniger Emissionen als bei der Ölheizung. Der absolute Sieger im Heizungsvergleich ist der Pelletofen – durch ihn werden nur 60 g CO2 pro kWh Energie verursacht; das ist etwa 77 % weniger Emissionen als bei den anderen fossilen Heizsystemen.
Heizsystem | CO2- Ausstoß |
---|---|
Ölheizung | 290 g CO2 pro kWh |
Gasheizung | 260 g CO2 pro kWh |
Pelletofen | 60 g CO2 pro kWh |
Wie erkenne ich besonders emissionsarme Pelletöfen?
Wenn du dich für den Umstieg auf einen Pelletofen entschieden hast, können wir dir herzlich gratulieren – mit der Nutzung von erneuerbaren Energien leistest du einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Moderne Feuerungsanlagen mit Holzpellets weisen deutlich geringere Emissionen auf als durchschnittliche Anlagen. Damit die Feinstaubemissionen deiner Pelletheizung so gering wie möglich sind, raten wir dir, auf das Umweltzeichen „Blauer Engel“ zu achten.
Umweltzeichen „Der Blaue Engel“
Was versteht man unter dem „Blauen Engel“? Vielleicht hast du schon mal in einem anderen Zusammenhang von diesem Umweltlabel gehört, mit dem verschiedene umweltfreundliche Produkte gekennzeichnet werden. „Der Blaue Engel“ wurde 1978 vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit ins Leben gerufen. Das Umweltzertifikat stellt somit eine Maßnahme zur Emissionsminderung in Deutschland dar.
Auch Pelletöfen können einen „Blauen Engel“ erhalten, wenn sie strenge Vergabekriterien erfüllen. Diese Anforderungen beziehen sich auf den Wirkungsgrad, den Bedarf an Hilfsstrom sowie auf seine Emissionen von Klimagasen, Feinstaub und andere Schadstoffe. Neben den Pelletkaminöfen können sich auch Holzpellets ein solches Umweltlabel verdienen. Dazu müssen sie aus nachhaltiger Fortwirtschaft stammen und energieeffizient produziert worden sein.
Sind Holzpellets umweltschonend?
Die Nutzung von Holzpellets als alternative Rohstoffquelle hat viele Vorteile. Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass das weltweite Vorkommen von Erdöl und Erdgas langsam schwindet. Wenn wir auf erneuerbare Energien umsteigen, werden wir unabhängiger von fossilen Brennstoffen. Da Pellets in Deutschland hergestellt werden, wird dadurch auch die heimische Wirtschaft gestärkt.
Gute Klimabilanz
Erneuerbare Energien sind im Gegensatz zu fossilen Energiequellen nicht begrenzt. Holzpellets zählen zur sogenannten Bioenergie (Biomasse) und werden aus Sägespänen, Holzhackschnitzeln, Waldrestholz und Stammholz hergestellt. Bei der Umweltverträglichkeit von Pelletöfen spielt die Rohstoffherkunft eine entscheidende Rolle.
Da Holz ein nachwachsender und CO2-neutraler Rohstoff ist, schneiden Pellets gegenüber fossilen Brennstoffen bei der Klimabilanz deutlich besser ab. Bei der Produktion von Pellets wird weitaus weniger Energie benötigt als beispielsweise zur Förderung von Gas und Öl. Überdies befinden sich weitere Brennstoffe aus Biomasse in der Entwicklung, u.a. sind das Strohpellets und Restwertpellets (z.B. aus Mühlenrückständen).
Saubere Verbrennung
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Schadstoffe, die bei der Verbrennung entstehen. Wie bereits erwähnt, entstehen bei der Holzverbrennung immer einige schädliche Stoffe wie z.B. Stickstoff- und Schwefeloxide sowie Feinstaub. Es ist wichtig, dass die Verbrennungsgase im Heizofen vollständig verbrannt werden. Wenn sie nur unvollständig verbrennen, gelangen sie als Schadgase in die Umwelt.
Achtung: Bei einem bzw. nicht auf Umweltverträglichkeit geprüften älteren Kamin-Modell kommt eine unvollständige Verbrennung häufiger vor. Dabei können giftiges Kohlenmonoxid und Methangas entstehen. Ein weiteres klimaschädliches Produkt sind krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in Asche und Abluft.
Generell verbrennen Pellets schadstoffärmer als andere Holzbrennstoffe. Dies liegt vor allem an den modernen Pelletbrennern, mit denen die Verbrennung im Ofen automatisch gesteuert wird. Die Steuerung erfolgt dabei meistens über einen Temperaturfühler, zusammen mit einer stufenlos regelbaren Verbrennungsluftzuführung. Dadurch kann der Schadstoffgehalt der Abluft effizient reduziert werden.
Pelletofen mit Solaranlage/Wärmepumpe etc. kombiniert?
Die anpassungsfähigen Pelletöfen mit Wassertasche können mit einer Solaranlage, einer Wärmepumpe oder einer bereits installierten Ölheizung kombiniert werden. Die Kombinationen von Heizungssystemen erhöhen zum einen die Effizienz, zum anderen bringen sie zusätzliche Boni vonseiten der BAFA Förderung ein, wie etwa bei einer Holzpelletheizung in Verbindung mit einer Solarthermie-Anlage. Wenn du gleichzeitig zu einem wasserführenden Pelletofen eine förderfähige Solaranlage zur Heizungsunterstützung einbaust, sind zusätzlich 500 Euro Förderung möglich.
Die Kombination eines Pelletofens mit Sonnenkollektoren ist in den meisten Fällen sinnvoll. Im Sommer übernimmt die Solarthermie die Warmwasseraufbereitung, denn ein Pelletofen würde bei den warmen Temperaturen unnötig Wärme abstrahlen. Im Frühjahr und im Herbst unterstützen die Sonnenkollektoren den Pelletofen beim Beheizen der Räume. Die Energie von Pelletofen und Solarthermie-Anlage wird in einen Pufferspeicher bzw. Kombi-Speicher geleitet.
Grundsätzlich gibt es drei Arten von Wärmepumpen mit geringen CO2-Emissionen: Erdwärme-Wärmepumpe, Grundwasser-Wärmepumpe und Luft-Wärmepumpe. Sie erzeugen nur 12-13 g CO2pro kWh Heizwärme, das ist in etwa 95 % weniger Emissionen als bei Gas- und Ölheizungen. Dabei ist wichtig zu beachten, dass nur Pellet-Heizöfen mit Wassertasche an ein weiteres Heizsystem angeschlossen werden können.
Fazit
Zusammenfassend halten wir also fest, dass Pelletöfen durchaus eine umweltfreundliche Heizalternative darstellen. Durch Pelletkamine entstehen viel weniger Treibhausgasemissionen als durch Öl- und Gasheizungen – dies betrifft sowohl die Pelletherstellung als auch den Betrieb der Pelletheizanlage.
Wer auf Nummer sicher gehen will, orientiert sich am Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Pelletöfen mit diesem Umweltzertifikat sind besonders emissionsarm.
Für viele ist es wichtig, ihren Pellet-Einzelofen durch ein zusätzliches Heizungssystem zu unterstützen, um zusätzlich Energiekosten zu sparen. All jenen wollen wir zu einer klimafreundlichen Kombination mit Solarthermie oder einer Wärmepumpe raten.
Quellen: