Feuchte und schimmelbefallene Wände finden sich in vielen Wohnungen. Zur Entfeuchtung der Wände werden mittlerweile immer häufiger auch Infrarotheizungen eingesetzt. Denn durch ihre schonende und wirkungsvolle Vorgangsweise können sie nasse Mauern schnell und effektiv trockenlegen. Wie eine Infrarotheizung Feuchtigkeit und Schimmel in der Wohnung bekämpft und welche Vorteile sich daraus gegenüber herkömmlichen Trocknungssystemen ergeben, erfahren Sie hier.
Wodurch entstehen Feuchtigkeit und Schimmel an Wänden?
Idealerweise liegt die relative Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen immer zwischen 40 und 60%. Beträgt sie allerdings längerfristig über 60 oder sogar 70%, bietet das einen perfekten Nährboden für Schimmelpilze. Gerade wenn Mauern nicht ausreichend abgedichtet sind, dringen Nässe und Feuchtigkeit schnell von außen in den Innenbereich. Schimmel entsteht, wenn sich diese Feuchte an den kältesten Stellen des Raums niederlegt. Meistens sind das freistehende Außenwände oder Wände, die nahe an Fenstern gelegen sind.
Doch auch wenn die Mauern zu stark gedämmt sind, kann die daraus resultierende hohe Luftfeuchtigkeit Schimmel an den Wänden begünstigen. Wenn nach dem Duschen oder Kochen beispielsweise nicht ausreichend gelüftet wird, kondensiert der Wasserdampf und setzt sich als Feuchtigkeit an den Mauern ab. Selbst Menschen geben durch ihre Atmung pro Tag ca. einen Liter Flüssigkeit an die Luft ab.
Weitere Ursachen für feuchte Wände können aber auch defekte Rohrleitungen oder ein undichtes Dach sein. Fest steht allerdings: Mit nassen Mauern und Schimmelpilzen ist nicht zu spaßen, denn sie stellen ein ernst zu nehmendes Gesundheitsrisiko dar.
Die Gefahren von feuchten Wänden und Schimmel
Setzt sich Feuchtigkeit an den Wänden ab
, kann das die Bausubstanz massiv schädigen. Die Folgen sind Ausblühungen auf dem Putz und ein modriger Geruch. Entstehen schließlich Schimmelpilze, greifen sie nicht nur das Mauerwerk an, sondern sind auch äußerst gesundheitsgefährdend. Die Sporen der Pilze können allergische und reizende Reaktionen auslösen. Typische Effekte sind etwa Kopfschmerzen, Müdigkeit, Asthma, Haut- und Schleimhautreizungen, sowie Juckreiz und Husten.Gegen die Feuchtigkeit vorgehen
Damit das in den Wänden gespeicherte Wasser verdampft, muss die feuchte Raumluft mit trockener ausgetauscht werden. Gleichzeitig muss Energie zugefügt werden, um die Temperatur der Mauer zu erhöhen. Meistens wird zur Entfeuchtung warme Luft mithilfe von Ventilatoren in den Raum geblasen.
Solche Ventilatoren bringen jedoch entschiedene Nachteile mit sich. Denn um auch wirklich effektiv zu sein, müssen sie tage- oder sogar wochenlang im Einsatz sein und verursachen dadurch enorme Stromkosten. Die Geräuschbelastung ist aufgrund des Gebläses dabei ziemlich groß und die Wände werden auch nur sehr ungleichmäßig erwärmt. Zudem wirbeln die Luftströme Staub- und Schimmelpartikel auf, sodass die entsprechenden Räume in der Trocknungsphase meist gar nicht genutzt werden können.
Wie kann eine Infrarotheizung Feuchtigkeit reduzieren?
Direkte Sonneneinstrahlung ist die effektivste und schonendste Methode, um Bauteile zu trocknen. Genau dieses Prinzip macht sich eine Infrarotheizung zunutze, denn sie geht dabei anders vor als herkömmliche Trocknungssystem. Im Gegensatz zu Konvektionsheizungen erwärmt sie nicht die Raumluft, sondern gibt elektromagnetische Wellen ab, die von den bestrahlten Körpern direkt aufgenommen werden. Weder Staub noch Schimmel werden dadurch aufgewirbelt. So arbeitet eine Infrarotheizung in der Beseitigung von Feuchtigkeit ähnlich wie die Sonne.
So funktioniert die Entfeuchtung mit Infrarotstrahlern
Meistens werden zur Entfeuchtung von Bauteilen Infrarot-Heizplatten verwendet
, die als Standheizungen zum Einsatz kommen. Auf diese Weise kann das Mauerwerk gezielt und einfach erwärmt werden. Eine Infrarot-Standheizung muss nur möglichst nahe an die entsprechende Wand gestellt werden, um sie schnell und effizient trocken zu legen. Meistens ist eine Distanz von etwa 10-15 Zentimetern ideal. Empfohlen werden 4-stündige Strahlungsintervalle mit je 30-45 Minuten Pause dazwischen.Die Heizung arbeitet dabei absolut geräuschlos und kann sogar in der Nacht laufen, ohne zu stören. Sie legt die Wand auch viel schneller trocken als andere Systeme, sodass der Raum meist schon nach wenigen Tagen wieder bewohnbar ist. So kann beispielsweise eine Ziegelwand mit einer Stärke von 36 Zentimetern bereits innerhalb von 12-24 Stunden trockengelegt werden. Dadurch ergeben sich natürlich auch geringere Energiekosten als bei anderen Systemen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Infrarotstrahler nach der Trockenlegung der Wand auch als Heizung weiterverwendet werden können. Während die Trocknungssysteme meistens nur gemietet werden, sind die Infrarotheizungen so eine dauerhafte Investition, die flexibel eingesetzt werden können.
Infrarotheizung gegen Schimmel
Infrarotheizungen können jedoch nicht nur feuchte Wände trockenlegen, sondern auch gezielt die Beseitigung von Schimmel unterstützen. Die Schimmelsporen werden durch die Kombination von Wärme und dem Entzug von Feuchtigkeit schon auf der Oberfläche der Wand abgetötet. Zusammen mit anderen Maßnahmen kann Schimmel so dauerhaft und zuverlässig entfernt werden.
Trotzdem ist es ratsam, den Schimmelbefall vorher von einem Experten begutachten zu lassen. Die Infrarotheizung kann zwar unterstützend in der Schimmelbekämpfung wirken, als Alleinlösung ist sie jedoch nicht in jedem Fall geeignet. Denn vor allem stark ausgeprägter Schimmel muss sachgerecht entfernt und behandelt werden. Im Extremfall kommt man nicht umhin, das Mauerwerk gründlich zu sanieren.
Damit es aber gar nicht erst so weit kommt, kann schon vorab eine Infrarotheizung installiert werden, um Schimmelbefall zu vermeiden. Sie hält die Temperatur und Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen konstant und sorgt dafür, dass die Wände nicht auskühlen oder feucht werden. So fungiert sie nicht nur als angenehme Heizung, sondern auch zur Vorbeugung gegen Feuchtigkeit und Schimmel.