Laut Statistik sind in Deutschland etwa 5,6 Millionen Ölheizungen in Betrieb. Zum Schutz der Umwelt durch auslaufendes Öl gibt es bei der Heizöllagerung einiges zu beachten. Gesetzliche Vorschriften regeln zum Beispiel das Aufstellen von Öltankanlagen, die zugelassenen Materialien, erforderliche Sicherheitsvorkehrungen und die Intervalle für die einzuhaltenden Überprüfungen sowie die Anforderungen an den Standort.
Wohin mit dem Heizöltank?
Bei der Heizöllagerung gibt es die Möglichkeit der unter- und oberirdischen Lagerung. Als unterirdisch gelten Öllagerbehälter
, die entweder teilweise oder vollständig im Erdreich versenkt sind. Die Heizöllagerung in Kellerräumen hingegen gilt grundsätzlich als oberirdisch.Heizöllagerung im Erdtank
Die unterirdische Heizöllagerung hat den Vorteil, dass kein Kellerraum für den Öltank erforderlich ist. Die sogenannten Erdtanks sind üblicherweise aus Stahl oder glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Zwingend erforderlich ist hierbei entweder eine doppelwandige Ausführung (nach DIN 6608) oder eine zweite Innenhülle. Auch Leckanzeigegeräte, die mit optischen oder akustischen Warnsignalen auf Schäden in der Wand hinweisen, sind Pflicht.
Zur Reinigung und zu Wartungszwecken haben Erdtanks eine spezielle Einstiegsöffnung, den Domschacht. Wegen der nötigen Erdarbeiten sowie der doppelwandigen Bauweise sind die Erdtanks vergleichsweise teuer.
Nach den vorgeschriebenen Richtlinien muss der Abstand zu Gebäuden, Grundstücksgrenzen und Leitungen jeglicher Art mindestens einen Meter betragen, zu anderen Behältern sind 40 cm Abstand vorgeschrieben. Bei Standorten in Überschwemmungsgebieten, in der Nähe von Gewässern oder bei erhöhtem Grundwasserspiegel muss der Tank durch geeignete Maßnahmen gegen ein Aufschwimmen gesichert sein.
Oberirdische Heizöllagerung
Aus baulicher Sicht ist die oberirdische Heizöllagerung im Kellerraum unkomplizierter
, da der Verbindungsweg zum Brenner in der Regel kurz ist. Neben standortgefertigten Tanks nach Maß stehen Einzel- oder Batterietanks zur Auswahl. Alle Varianten können als einwandige oder doppelwandige Heizöltanks geordert werden. Bei Batterietanks handelt es sich um eine Anzahl kleiner Tanks, die miteinander verbunden sind. Einzeln passen diese ohne Probleme durch die Kellertür.Die modernen Tanks sind sowohl korrosions- als auch alterungsbeständig. Sie verfügen über einen Grenzwertgeber, der beim Betanken vor Überfüllung schützt. Bei den Materialien haben Polyethylen, Polyamid sowie glasfaserverstärkter Kunststoff den früher gebräuchlichen Stahl weitgehend abgelöst.
Einwandige Öllagerbehälter müssen entweder in einer aus Stahlbeton gefertigten Auffangwanne stehen oder sind alternativ in einer mit Zement verputzten gemauerten Wanne und einem aus Zement bestehenden Bodenbelag aufzustellen. Zusätzlich ist ein Abdichten der Auffangwanne erforderlich. Dazu eignet sich ein spezieller, dreilagiger Schutzanstrich. Alternativ kann ein anerkannter Fachbetrieb die Wanne mit dicht verschweißten Kunststoffbahnen auskleiden.
Verordnung zur Heizöllagerung
Für die Heizöllagerung gelten strenge Sicherheitsanforderungen. Darum ist beispielsweise eine Prüfpflicht für Heizöltanks gesetzlich vorgeschrieben. Die Richtlinie hierfür ist die AwSV des Bundes. Dabei handelt es sich um die im August 2017 in Kraft getretene Verordnung zu Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen.
Demnach müssen Heizöltanks je nach Größe und Standort einmalig oder in regelmäßigen Intervallen kontrolliert werden. Bei unterirdischer Heizöllagerung ist grundsätzlich vor Inbetriebnahme des Tanks eine Kontrolle erforderlich. Handelt es sich um eine oberirdische Öltankanlage, gilt die Kontrollpflicht vor der ersten Inbetriebnahme ab einem Tankvolumen von mehr als 1000 Litern.
Unterirdische Tanks und oberirdische Öltankanlagen mit mehr als 1000 Litern sind jeweils in Abständen von 5 Jahren zu kontrollieren, sofern sie sich außerhalb von Schutz- und Überschwemmungsgebieten befinden. Innerhalb dieser Gebiete gelten strengere Maßnahmen bei der Heizöllagerung. Konkrete Angaben zur Verordnung sind beispielsweise auf der Internetseite des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit zu finden.
Führt die Heizöllagerung zu Qualitätseinbußen?
Heizöl unterliegt einem natürlichen Alterungsprozess, der durch äußere Faktoren wie Frost, Hitze oder Licht beschleunigt wird. Günstige Umgebungsbedingungen bei der Heizöllagerung hingegen, verzögern den Prozess. So kann beispielsweise eine konstante Temperatur im Bereich von 5 bis 15 Grad vor Paraffinausscheidung im Heizöl schützen.
Ein anderer wesentlicher Faktor bei der Heizöllagerung ist die fachgerechte Installation und regelmäßige Wartung der Tankanlage. Dann führen auch Ablagerungen, die sich im Laufe der Zeit auf dem Boden des Öltanks sammeln, langfristig nicht zu Problemen an einzelnen Bauteilen.