Gerade wenn die Preise bei den Energielieferanten steigen und man bei der Heizkostenabrechnung mal wieder nachzahlen muss, fragen sich die meisten, wie sie zukünftig ihre Heizkosten senken können. Tatsächlich gibt es ein paar einfache und oft auch schnell umzusetzende Tipps, um die Rechnung des Energieversorgers beim nächsten Mal nicht mehr so hoch ausfallen zu lassen. 10 Tipps finden Sie hier in diesem Artikel.
Die richtige Heiztemperatur einstellen und die Heizkosten senken
Alle Räume im Haushalt sind am besten unterschiedlich stark zu beheizen, wenn man seine Heizkosten senken möchte. In der Küche, dem Flur und auf der Diele sollte das Heizkörperthermostat auf Stufe drei (etwa 19 Grad Celsius) eingestellt werden, während in den Schlafräumen Stufe zwei (circa 17 bis 18 Grad Celsius) genügt.
Bei Räumlichkeiten, wie Wohn- und Kinderzimmer, kann man je nach Wohlfühltemperatur die Stufe drei oder vier (ungefähr 20 bis 22 Grad Celsius) wählen. Allerdings darf es im Bad schon noch etwas wärmer sein. Hier wird zur Stufe vier bis fünf geraten (etwa 23 bis 24 Grad Celsius).
Prinzipiell lassen sich durch jedes Grad weniger die Heizkosten um etwa sechs Prozent verringern.
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Zimmertemperatur möglischst konstant halten
Ehe man zum Einsparen der Heizkosten die Raumtemperaturen besonders stark reduziert, ist es wichtig zu wissen, dass wenn die Zimmertemperatur deutlich absinkt, viel Zeit gebraucht wird und genügend zu heizen ist, um die Räume erneut auf die benötigte Temperatur zu bringen. Selbst die Entstehung von Schimmel kann dann ein Thema werden. Denn vor allem an kühlen Wänden kondensiert Feuchtigkeit besonders schnell.
Deswegen darf man die Heizkörper auf keinen Fall ganz abschalten. Es ist besser, dass die Heizung lieber auf niedriger Temperatur weiterläuft. Dafür eignet sich am besten eine Raumtemperatur von 15 Grad (Stufe eins). Wer jedoch überlegt, die Raumtemperaturen höher als empfohlen einzustellen, sollte bedenken, dass die Feuchtigkeit daraufhin sehr abnimmt, was Erkältungen fördert. Zudem ist diese Vorgehensweise teuer.
Die Heizkörper reinigen
Um die Heizkörper zu reinigen, muss man als Erstes die Heizkörper abstellen, damit sie auskühlen können. Danach empfiehlt es sich
, diese freizuräumen, sodass die Säuberung mit den Reinigungsgeräten und benötigten Utensilien leichter erfolgen kann. Außerdem wird dazu geraten, unter die Heizung feuchte Putzlappen zu legen, welche den gepusten und ausgebürsteten Staub auffangen.Um mit der Trockenreinigung zu beginnen, sollte bei einem Kompaktheizkörper das obere Gitter abgenommen werden. Damit man aus den Lamellen den festsitzenden Staub bekommt, ist es möglich, ihn von oben mit einer Heizkörperbürste zu lösen. Dazu werden innen die Lamellen immer wieder hoch und runtergebürstet.
Danach erfolgt das Saugen der Staubflocken mit dem Staubsauger beim ganzen Heizung.
Bei Rippenheizkörpern lässt sich der Staub ebenso mit dem Sauggerät oder mit einem Staubtuch leicht beseitigen. Danach findet die Nassreinigung mit einem Eimer Wasser und einem Lappen statt.
Wichtig ist, nur weiche Putztücher und milde Reinigungsmittel zu verwenden, damit der Heizkörper nach dem Säubern nicht stumpf ausssieht. Den Heizkörper sollte man nach dem nassen Reinigen ordentlich abtrocknen. Mit einem staubfreien Heizgerät ist das Raumklima angenehmer und es entstehen weniger Ausgaben.
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Programmierbare Thermostate verwenden
Wenn die Zimmertemperatur mit einem Thermostat automatisch regulierbar ist, hat der Nutzer die Möglichkeit, die Heizung beliebig einzustellen und verringert damit die Kosten. So lassen sich zum Beispiel die Temperaturen nachts automatisch herunterfahren und eine Stunde vor dem Aufstehen erneut hochfahren. Es ist also unnötig, über Nacht durchzuheizen, damit man am nächsten Morgen nicht ein kühles Bad vorfindet.
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Richtig lüften und Heizkosten senken
Zu jeder Jahreszeit ist das tägliche Lüften nötig. Denn in einem Haushalt mit vier Personen verdunsten etwa zehn Liter Wasser. Diese setzen sich an den Fenstern und Wänden ab.
Zur Verhinderung von Schimmel empfiehlt es sich, das Stoßlüften drei bis vier Mal täglich durchzuführen. Dabei dreht man die Thermostate ganz herunter und öffnet die Fenster bis zu zehn Minuten ganz weit. Das ist viel wirkungsvoller, als das ständige Kippen der Fenster. Auch wenn dies permanent frische Luft bietet, kühlen die Wände und Räume viel stärker aus als beim Stoßlüften.
Die Fenster sollten zudem nachts geschlossen bleiben, damit die Wärme des Tages in den Räumlichkeiten verbleibt. Der Effekt lässt sich noch mit Jalousien, Lamellen und Rollos verstärken. Besser ist es dann, am Morgen gut durchzulüften, als während der ganzen Nacht.
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Türen schließen
Sollten Türen zwischen beheizten und nicht beheizten Räumen existieren, sollten diese immer geschlossen bleiben. Denn sonst wird es im beheizten Raum kälter und das ungenutzte Zimmer wird mit erwärmt. Es ist also besser, jede Tür hinter sich zuzuziehen, ehe man das Thermostat eine Stufe höher einstellt.
Heizkörper entlüften und Heizkosten senken
Es kann passieren, dass der Heizkörper gluckst oder auch nur oben oder unten warm ist. Dann sollte man ihn auf jeden Fall entlüften. Denn erfolgt keine Entlüftung des Heizkörpers, kommt die Wärme nicht richtig im Zimmer an und es wird unnötig Heizenergie verbraucht.
Zum Entlüften des Heizkörpers benötigt man einen Entlüftungsschlüssel, der im nächsten Baumarkt erwerbbar ist. Dann sollte erst mal die Heizung voll aufgedreht werden und einige Zeit laufen, damit sich nahe des Entlüftungsventils die Luft sammelt. Als Nächstes holt man sich einen Lappen mit einem kleinen Eimer.
Danach ist an der Vierkantschraube der Entlüftungsschlüssel anzusetzen, der im Normalfall bei der gegenüberliegenden Seite des Thermostatknopfs zu finden ist. Diese wird etwas nach links aufgedreht, bis man das Entweichen der Luft hört und eventuell Wasser austritt, dass man mit dem Eimer auffängt. Kommt keine Luft mehr, kann die Schraube der Heizung wieder zugedreht und mit dem Lappen abgewischt werden.
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Eindringen der Kaltluft reduzieren
Auch ungedämmte oder schlecht isolierte Bereiche sorgen für hohe Heizkosten. An solchen Stellen geht in den Räumen viel Wärme verloren. Vor allem in älteren Gebäuden gibt es möglicherweise an den Rollladenkästen große Schwachstellen. Häufig dringt von außen Kaltluft ein. Daher empfiehlt es sich, beim Rollladenkasten an die Innenseite Dämmmatten zu kleben, um nachträglich zu isolieren.
Probleme kann auch ein Heizkörper verursachen, der in einer Nische positioniert wurde. Denn möglicherweise sind hinter der Heizung die Wände besonders dünn. Deswegen sollte man auch hier nachträglich isolieren.
Sehr wichtig ist ebenso das Dämmen der Fenster. Selbst zweifach verglaste Scheiben sind nicht so effektiv, wenn Zugluft durch den Rahmen eindringt. Durch Isolierbänder ist es aber möglich, diese Problematik rasch zu lösen und die Heizkosten zu senken.
Dasselbe kann auch bei den Türen erfolgen. Für das Abdichten sind selbstklebende Schaumstoffstreifen sinnvoll. Es ist überdies möglich, eine Bürstendichtung anzubringen, um den Türspalt unter der Tür abzudichten.
Weiterhin empfiehlt es sich, die Dämmung der Heizungsrohre zu prüfen. Wenn diese durch ungeheizte Räumlichkeiten verlegt sind, geben sie nach außen unnötigerweise Heizungsenergie ab.
Warmwasserverbrauch verringern
Das Erwärmen von Wasser macht circa zwölf Prozent der Heizkosten aus. Hier besteht die Möglichkeit, Warmwasser durch den Einsatz eines Sparduschkopfs zu reduzieren. Denn er benötigt ungefähr 50 Prozent an warmen Wasser im Gegensatz zum klassischen Duschkopf. Er ist bei einem Baumarkt für etwa 20 Euro erhältlich.
Des Weiteren muss das Waschen der Hände nicht mit erwärmten Wasser erfolgen. Seife reinigt auch bei Kaltwasser und beseitigt nahezu sämtliche Keime sowie Bakterien.
Heizung warten und Heizkosten senken
Fünf Prozent der Heizkosten lassen sich durch die jährliche und professionelle Wartung der Heizungsanlage einsparen. Ist nämlich bei der Heizung der Brenner nicht richtig eingestellt
, wird mehr Energie verbraucht, als man benötigt.Im Vergleich zu älteren Heizungspumpen passen sich die modernen Ausführungen dem tatsächlichen Bedarf an. Dadurch ist der Energieverbrauch viel geringer. Die Kostenersparnis kann pro Jahr etwa 100 Euro betragen, wenn die Heizungspumpe schon über zehn Jahre im Einsatz ist und durch ein neues Modell ausgetauscht wird.
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Fazit
Ganz egal, ob man das Thermostat richtig einstellt, die Heizkörper entlüftet oder der Verbrauch von warmen Wasser reduziert wird, mit diesen Tipps lassen sich auf jeden Fall die Heizkosten senken. Außerdem profitiert von den geringeren Energieverbrauch auch die Umwelt.