Im Vergleich zu den herkömmlichen Heizsystemen ist die Brennwerttechnik eine perfekte sowie effiziente Heizmethode. Sie schont nämlich nicht nur die fossilen Ressourcen, sondern sie holt aus dem Brennstoff das Letzte heraus und maximiert auf diese Weise den Energieertrag.
Die moderne Heizmethode bietet dem Nutzer der Brennwerttechnik ökologische und wirtschaftliche Vorteile. Denn Brennwertheizungen bieten maximalen Warmwasser- und Wohnkomfort. Außerdem benötigen Brennwertheizungen erheblich weniger Brennstoff und so können bis zu 15 Prozent an Emissionen und Energiekosten eingespart werden. Und dies alles aufgrund des Brennwerteffektes, denn die Wärme wird nicht nur aus dem eingesetzten Brennstoff gewonnen, sondern auch aus dem Abgas.
Informieren Sie sich hier über die Vor- und Nachteile der Brennwerttechnik, welche Heizungsarten die Technik einsetzten und welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen, damit auch Sie von der Brennwerttechnik profitieren können.
Was ist die Brennwerttechnik überhaupt?
Die Brennwerttechnik ist eine sanfte Methode, mit weniger Brennstoff mehr Wärme zu gewinnen. Just darum ist die Brennwerttechnik so sparsam, denn bei herkömmlichen Heizungsanlagen geht der im Abgas enthaltende Wasserdampf über den Kamin verloren. Bei der Brennwerttechnik ist dies anders.
Werden fossile Brennstoffe wie Heizöl oder Erdgas verbrannt, so reagiert der Sauerstoff der Luft mit dem gebundenen Wasserstoff im Brennstoff zu Wasser. Dieses Wasser liegt dann dampfförmig im heißen Abgas vor. In einem Brennwertgerät kann dieser Wasserdampf über konstruktive Maßnahmen zu flüssigem Wasser kondensiert werden. Über einen Wärmeübertrager kann folglich die frei werdende Kondensationswärme an das Heizwasser abgeben werden.
Die Brennwerttechnologie bringt viele Vorteile und einige Nachteile
Die Vorteile der Brennwerttechnologie sind bemerkenswert. Der Brennwerteffekt ist bei Heizöl und Erdgas bestens nutzbar. Aus den fossilen Energieträgern erfolgt die Erzeugung von Wärme mit dieser Technologie am zuverlässigsten und effizientesten. Im Vergleich zu einer in die Jahre gekommenen Heizung liegt die Energieeinsparung bei rund 30 Prozent. Diese große Energieeinsparung wird dadurch ermöglicht, dass die Brennwerttechnik den vollen Brennwert eines Brennstoffes nutzt und nicht wie ältere Heiztechniken nur den Heizwert.
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Der Nutzungsgrad liegt bei Heizöl und bei Gas bei über 100 Prozent. Mit dieser Brennwerttechnologie wird durch die CO2-Emissionsminderung konkret und nachhaltig die Umwelt geschützt sowie geschont. Die Technologie ist außerdem mit regenerativer Energie optimal kombinierbar. Die ökologischen und ökonomischen Vorteile lassen sich bei einer Heizung mit Brennwerttechnik klar und übersichtlich in Zahlen und Fakten belegen und außerdem gibt es äußerst attraktive Förderprogramme, die von staatlicher Seite aus angeboten werden.
Die Nachteile der Brennwerttechnik halten sich in Grenzen. Natürlich muss das Abgassystem (Schornstein) in den meisten Fällen beim Austausch des alten Heizkessels durch einen neuen Brennwertkessel saniert werden. Außerdem ist das Brennwertgerät im Gegensatz zu einem nicht kondensierenden Gerät der Leistung entsprechend teurer, da es zudem auch aus einem höherwertigen Material besteht, damit der Schutz vor dem Kondensat gewährleistet werden kann.
Bei folgenden Heizungsarten kommt die Brennwerttechnik zur Anwendung
Gasbrennwerttherme
Dank der Brennwerttechnik gehören hohe Abgasverluste der Vergangenheit an, denn es erfolgt mit der Gas-Brennwerttherme die maximale Ausnutzung der verfügbaren Energie. Ein Vorteil bei den Gasbrennwertthermen ist, dass sie Heizwasser auf engstem Raum erzeugen. Somit eignen sie sich hervorragend für den Einsatz in Kleinwohnungen. Denn die Thermen können in der Küche installiert werden oder in kleinen Räumen oder Nischen.
Die Gasbrennwerthermen zeichnen sich weiterhin durch ihre einfache Bedienung aus. Sie werden stufenlos geregelt. Die Umstellung von einer Gasheizung auf eine moderne Brennwertheizung ist schnell und problemlos realisierbar. Der Nachteil der Gasbrennwerttherme ist der, dass die Betreiber mit möglichen Preissteigerungen der Brennstoffe Gas und Öl zu rechnen haben. Eine wirtschaftliche Alternative dazu wäre die unterstützende Kombination mit einer Solarthermieanlage.
Mehr Informationen zur Gasbrennwerttherme
Öl-Brennwertkessel
Für eine Modernisierung des Heizsystems eignet sich auch der Öl-Brennwertkessel optimal. Öl-Brennwertkessel arbeiten leise sowie energieeffizient und sind zudem leicht zu bedienen sowie zuverlässig. Die Wartung geht einfach und schnell. Das Preis-Leistungs-Verhältnis der meisten Öl-Brennwertkessel ist sehr gut. Mit dieser Heizmethode werden die Umwelt und der Geldbeutel gleichermaßen geschont.
Mit einem Öl-Brennwertkessel kann ein Nutzungsgrad bis zu 104 Prozent erreicht werden. Es nimmt zudem die Schadstoffemission massiv ab und es ist kein Schornstein vonnöten, sondern lediglich eine Abgasleitung. Ein Öl-Brennwertkessel zeichnet sich durch einen effizienten sowie sicheren Betrieb und durch eine lange Nutzungsdauer aus. Zudem kann auch ein Öl-Brennwertkessel problemlos mit einer Solarthermieanlage kombiniert werden.
Mehr Informationen zum Öl-Brennwertkessel
Voraussetzungen für die Nutzung der Brennwerttechnik
Der Wirkungsgrad der Brennwerttechnik steigt, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt werden. Ein Brennwertkessel für Gas kann nur dann effizient arbeiten, wenn gewährleistet wird, dass im Abgas das Wasser tatsächlich kondensiert. Dann wird die verborgene Wärme frei. Damit die Nutzung des Brennwerteffektes gewährleistet werden kann, ist ebenfalls eine niedrige Rücklauftemperatur vonnöten. Diese liegt in der Regel zwischen 50 bis 55 Grad Celsius. Man kann diese Temperatur zum Beispiel durch eine Flächenheizung wie die Fußbodenheizung oder durch groß angelegte Heizkörper erreichen. Grundvoraussetzung sind somit ausreichend große Heizkörper.
Für ein optimales Heizungsnetz ist ein hydraulischer Abgleich wichtig, denn so werden die im Betrieb stehenden Flächenheizungen und Heizkörper mit der für sie bestimmten Wärmemenge versorgt. Die Verteilung lässt sich ideal durch eine Hocheffizienzpumpe optimieren.
Bei einem Brennwertkessel für Öl muss ein Abstellraum explizit für den Kessel vorhanden sein. Zudem muss die Kondensatableitung sichergestellt sein, der Kessel muss also unbedingt mit einem Abfluss versehen sein. Oftmals ist eine Schornsteinsanierung notwendig, die Abgasanlage ist feuchtigkeitsunempfindlich und überdruckdicht. Der Lagerraum sollte für die Abgasanlage und den Öltank ausreichend groß sein.
Brennwertgeräte können prinzipiell in jeder Heizungsanlage installiert werden. Manchmal sind zur Nutzung der Brennwerttechnologie Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen angesagt, doch auf lange Sicht bezogen, tragen diese dazu bei, die Energiekosten deutlich zu senken.
Kann die Brennwerttechnik auch in Bestandsgebäuden genutzt werden?
Sowohl in Altbauten als auch in gut gedämmten neuen Bauten ist der Einsatz der Brennwerttechnik lohnenswert. Der Austausch der alten Heizungen ist vor allem in Bestandsbauten sinnvoll. Es muss jedoch im Bestandsgebäude ein Öltank oder Gasanschluss vorhanden sein. So können Investitionskosten und Arbeit durch eine bereits bestehende Infrastruktur gespart werden.
Damit in den Bestandsgebäuden die Heizkosten weiter gesenkt werden können, sollte für eine gute Dämmung gesorgt werden. Auf diese Weise kann durch eine energetische Sanierung der Wärmebedarf weiter erheblich reduziert werden.
Fördermittel sind an mehreren Stellen erhältlich
In puncto Brennwerttechnik gibt es entsprechende Fördermittel. Somit wird mit einem Brennwertkessel nicht nur Energie gespart, sondern der Hauseigentümer kann sich bei der Anschaffung von unterschiedlichen Stellen Fördermittel besorgen. Zuschüsse werden aus zahlreichen Fördertöpfen angeboten. Viele Fördergelder sind oftmals mit gewissen Bedingungen verknüpft. So gewährt das Bundesamt BAFA für einen Brennwertkessel einen 500 Euro dotierten Kesseltauschbonus, sofern der Hausbesitzer bereit ist, eine klimafreundliche Solarthermieanlage an seinem Haus montieren zu lassen.
Weiterhin gibt es Fördermittel für den hydraulischen Abgleich.
Seitens der Stadtwerke und Kommunen sind ebenso Fördermittel zu erwarten. Die attraktiven Fördermittel von den kommunalen Stadtwerken lassen sich ohne größere Schwierigkeiten auch mit den bundesweiten Förderprogrammen von BAFA und KfW Bank kombinieren. Auf diese Weise lässt sich aus den öffentlich finanzierten Förderprogrammen das Maximale herausholen.
Wer also bereit ist, in einen Brennwertkessel zukunftsorientiert und umweltschonend zu investieren, wird dementsprechend mit Fördertopfgeldern belohnt.