Vielen Endverbrauchern sind die Energieeffizienzlabel der Europäischen Union bereits von Waschmaschinen oder Kühlschränken seit längerem bekannt. Neu ist, dass auch neue Heizungsgeräte in der Europäischen Union ab September 2015 mit dem Label gekennzeichnet werden müssen. Verbraucher erhalten damit Informationen, wie effizient die Heizungsanlage arbeitet.
Welche Anforderungen die Europäische Union an Heizkessel und Heizgeräte stellt, ab wann die neuen Energieeffizienzlabel eingeführt werden und welche Vor- und Nachteile die neuen Energieeffizienzklassen für Sie als Verbraucher haben, erfahren Sie im Folgenden.
Mindestanforderungen der Europäischen Union
Das Energieeffizienzlabel signalisiert dem Verbraucher, dass die Heizungen den gesetzlichen Mindestanforderungen der EU an Effizienz, Wärmeschutz (bei Speichergeräten) und Schallschutz genügen. Das betrifft Heizkessel und Heizgeräte, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, Durchlauferhitzer und Wärmepumpen mit einer Leistung bis zu 400 kW, Blockheizkraftwerke bis 50 kW elektrischer Leistung und Warmwasser- und Pufferspeicher mit bis zu 2.000 Litern Volumen.
Die Einhaltung des Mindeststandards wird mit dem Energieeffizienzlabel dokumentiert. Ohne Label darf kein Produkt mehr in den Verkehr gebracht werden! Durch die Einteilung in verschiedene Effizienzklassen erfährt der Verbraucher auch, wie effizient seine Heizung sein wird. Das Label gibt es auch für Wärmeerzeuger bis 70 kW Leistung und Speichergeräte mit einem Volumen bis zu 500 Litern. Es kann sowohl für einzelne Heizgeräte als auch für Anlagen aus mehreren Komponenten vergeben werden.
Geregelt wird die Vergabe der Energieeffizienzlabel in der Ökodesign-Richtlinie für energieverbrauchende und energieverbrauchsrelevante Produkte (ErP). Für neue Anlagen gilt sie ab dem 26. September 2015. Ab dem 1. Januar 2016 können auch alte Geräte eine Kennzeichnung erhalten.
Kennzeichnung vorhandener Anlagen
Für Verbraucher kann es sich lohnen, die Heizanlagen ihrer Immobilie auf ihre Effizienz hin zu untersuchen. Schornsteinfeger, Heizungsinstallateure oder beauftragte Gebäudeenergieberater des Handwerks und EnEV-Aussteller dürfen das Label ausstellen und anbringen. Diese Regelung gilt für Heizungen mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen und Wärmeerzeuger mit einem Baujahr bis 1986.
Bei Fragen, wenden Sie sich an Ihren Heizungsfachbetrieb in Ihrer Nähe.
Die Einteilung in Energieeffizienzklassen
Die farbige Skala von A bis G kennen die Verbraucher bereits von der Kennzeichnung elektrischer Geräte wie Kühlschränke, Gefriertruhen und Waschmaschinen. Ähnlich wie bei einem Diagramm enthält jede Effizienzklasse einen Balken, dieser ist farblich abgesetzt.
Bei Heizgeräten sind die Klassen A bis G für Geräte mit fossilen Brennstoffen vorgesehen. Kurze grüne Balken verdeutlichen die Klassen A bis C und sprechen für eine ökologisch gute Energiebilanz. Die rote Farbe des längsten Balkens der Klasse G steht für die mangelnde Energieeffizienz dieser Geräte.
Anlagen, die erneuerbare Energien nutzen, werden in die Effizienzklassen A+ und A++ eingordnet. Dazu gehören KWK-Anlagen, Wärmepumpen, Solarthermie oder Biogas-Heizanlagen. Im Jahr 2019 wird dann noch die Klasse A+++ eingeführt.
Der Nutzen für die Verbraucher
Die Vergabe des Energieeffizienzlabels wird das Verhalten der Endverbraucher verändern. Niedertemperaturheizgeräte erfüllen den Mindeststandard der Richtlinie nicht und werden aus dem Handel verschwinden. Geräte, die nur in die Klasse G eingeordnet werden, werden kaum noch Käufer finden. Das Effizienzlabel ist entscheidendes Verkaufsargument für die Hersteller von Heizungen, insofern werden viele von ihnen die Umweltverträglichkeit ihrer Anlagen verbessern. Unsere Umwelt profitiert davon.
Dennoch kann das Energieeffizienzlabel eine Beratung durch einen kompetenten Fachmann nicht ersetzen. Wie effizient eine Heizanlage tatsächlich arbeitet und wie hoch die jährlichen Energiekosten sind, wird in erster Linie auch von der Beschaffenheit des Gebäudes und vom Preis des genutzten Energieträgers beeinflusst. Bei einem Neubau oder bei einem Austausch einer vorhandenen Heizanlage kann der Fachmann auf Grundlage der individuellen Daten die Effizienz genauer berechnen. Er berät sie auch gern dazu, welcher finanzielle Aufwand für den Einbau einer Heizanlage mit einer besseren Energieeffizienzklasse entsteht.
Fazit zum Energieeffizienzlabel
Das neue Energieeffizienzlabel ist ein gute Sache und soll dabei helfen, die gesteckten Klimaziele der EU zu erreichen. Für Sie als Verbraucher ist es aber auch ein guter Indikator, um die Energieeffizienz der verschiedenen Heizkessel und Heizgeräte auf einen Blick zu erkennen und miteinander zuvergleichen.
Wenn Sie die neuen Regelung nach dem Studium dieses Artikels noch nicht verstanden haben sollten, wenden Sie sich am besten an den Heizungsinstallateur Ihres Vertrauens. Sie können sich aber auch nochmal das sehr informative Video der Firma Buderus zu diesem Thema anschauen.
Dieses Video wurde von der Firma Buderus auf der Videoplattform Youtube veröffentlicht.
Weitere Informationen erhalten Sie auch auf der Website des Umweltbundesamt.