Heutzutage gehört er zu unserem Leben so selbstverständlich dazu wie unsere Kleidung, dabei ist es noch gar nicht lange her, dass nur wenige previligierte Häuser und Wohnungen damit ausgestattet waren: Die Rede ist vom Heizungskörper (auch Heizkörper genannt).
Bis weit in das 20. Jahrhundert hinein, wurden die meisten Wohnungen in Deutschland mit Kachelöfen oder mit einfachen Kanonenöfen beheizt. Diese wurden mit Holz oder Kohle, später auch mit Koks oder Anthrazit befeuert. Zentalheizungen waren eher die Ausnahme, da an diesen Luxus in der Nachkriegszeit nicht zu denken war. Gerade einmal 12 Prozent der Haushalte konnten sich bis Anfang der 60er-Jahre eine Zentralheizung leisten, dabei hatten die Brüder Buderus schon um das Jahr 1920 den Grundstein für Etagenheizungen in Mietshäusern mit ihrer Pumpen-Warmwasserheizung gelegt. Erst in den 70er-Jahren wurden viele Wohnung umgerüstet und der Heizungskörper fand Einzug in unsere Wohnzimmer.
Was ist ein Heizungskörper/Heizkörper eigentlich?
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Sie noch nie einen Heizungskörper gesehen oder in den Genuss gekommen sind, sich von einem wärmen zu lassen, sehen Sie links im Bild einen handelsüblichen Kompaktheizkörper. Er dient der Beheizung von Räumen und Gebäuden und ist Teil der Heizungsanlage. Durch die Abgabe von thermischer Energie an die Umgebung, stellt der Heizungskörper eine bestimmte Temperatur im Raum her. Dazu fließt meist erhitztes Wasser von der Heizanlage durch die Heizungsrohre in den Heizungskörper. Über den Heizungskörper kommt es dann zur Wärmeübertragung an die im Raum befindliche Luft. Das Ergebnis ist ein warmer Wohnraum, indem man es sich auch im Winter gemütlich machen kann.
Bauformen
Die gängisten Bauformen bei Heizungskörpern sind heutzutage:
Nähere Informationen zu diesen Bauformen erhalten Sie über die weiterführenden Links.
Fußbodenheizungen und Wandheizungen stellen Sonderformen dar. Hier werden die Fußböden oder die Wände zur Wärmeabgabe an den Raum genutzt.
Bei Heizungskörpern gibt es unterschiedliche Ausführungsformen:
Passiv
Hier wird die Wärme über natürliche Konvektion und durch Strahlung an den Raum abgegeben. Diese Form besitzt keine aktiven Elemente wie Lüfter.
Vorteile:
- Geräusch- und vibrationslos
- es ist keine Zusatzenergie notwendig
Nachteil:
- durch die vorgegebene Fläche und Vorlauftemperatur ist die maximale Wärmeabgabe begrenzt
Aktiv
Bei dieser Bauform findet keine natürliche Konvektion statt, sondern eine erzwungene. Die erzwungene Konvektion wird durch einen montierten Lüfter erreicht, der den Anteil der übertragenen Wärme erhöht.
Vorteil:
- kann kleiner dimensoniert werden um die gleiche Wärmeentwicklung zu erreichen
Nachteile:
- Geräusch- und Vibrationsentwicklung durch den verbauten Lüfter
- zur Erzeugung der Konvektion wird Zusatzenergie benötigt
Die Wärmeverteilung
Die Wärmeverteilung im Heizungskörper ist ungleichmäßig, d.h. er wird oben und unten nicht gleichmäßig warm. Am wärmsten ist es nahe dem Eingangsventil. Liegt dieses an der Oberseite, ist es dort auch am wärmsten. Die Wärme nimmt nach unten hin ab.
Warum ist das so?
Das Heizmedium (meist Wasser) strömt aus den Heizungsrohren über das Ventil in den Heizungskörper. Dort wird durch Strahlung und Konvektion gleich die Wärme an den Raum übertragen. Ist das Wasser unten angekommen, ist meist kaum noch Wärme vorhanden die abgegeben werden kann und deshalb haben wir eine unterschiedliche Wärmeverteilung.
Außerdem wird die Vorlauftemperatur der meisten Heizungsanlagen an die Außentemperaturen angepasst. Bedeutet: Das Heizmedium wird nicht dauerhaft auf eine konstante Temperatur erhitzt. Der große Vorteil hierbei liegt in der Einsparung von Heizkosten begründet. Bei nicht mehr so niedrigen Außentemperaturen kommt es nicht zu unnötigen Wärmeverlusten und Ihr Geldbeutel wird geschont.
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