Das Thermostatventil ist eines der wichtigsten Bauteile eines Heizkörpers, über das wir die Temperatur in Räumen, auf unsere Bedürfnisse anpassen können. Ist es zu kalt, drehen wir das Thermostat am Heizkörper weiter auf. Ist es zu warm, brauchen wir es nur wieder zu schließen und es wird in kürzester Zeit kälter. Jeder kennt das Thermostatventil (siehe Abbildung), doch die wenigsten wissen wie es funktioniert, aufgebaut ist oder das es uns dabei unterstützt Energie und somit auch bares Geld zu sparen. Wussten Sie zum Beispiel, dass man das Thermostatventil außerhalb der Heizsaison auf die höchste Stufe stellen sollte? Nein? Dann sollten Sie auf jeden Fall weiterlesen, um die Gründe dafür und weitere nützliche Tipps zu erfahren.
Dieser Artikel geht auf die Funktionsweise eines handelsüblichen mechanischen Thermostatventils ein und soll Ihnen den richtigen Umgang mit diesem sehr wichtigen Bauteil näherbringen. Sie erfahren, welche Temperaturen hinter den einzelnen Stufen des Thermostatventils stehen und wie diese Stufen zu den idealen Temperaturen in Ihren Wohnräumen passen.
Die Bestanteile und die Funktionswiese eines Thermostatventils
Funktionsweise:
Ein Thermostatventil ist an den Vorlauf des Heizkörpers angeschlossen und ist ein mechanischer Temperaturregler. Dieser hält die Temperatur, in Abhängigkeit zur Umgebungstemperatur, über einen niedrigeren oder höheren Durchfluss von Heizwasser konstant. Hierzu besitzt das Thermostat im Inneren einen Temperaturfühler. Je nach aktueller Raumlufttemperatur dehnt sich dieser aus und überträgt die Ausdehnung über einen Stößel auf ein Ventil. Das Ventil verkleinert damit den Querschnitt des Heizungsvorlaufs und die Menge an Heizwasser, welches in den Heizkörper fließen kann, wird verringert. Sollte sich die Temperatur im Raum verringern, zieht sich der Temperaturfühler wieder zusammen und öffnet über eine Rückstellfeder das Ventil. Dieser Vorgang wiederholt sich ständig, so dass mal mehr mal weniger Heizwasser in den Heizkörper fließt. Dadurch kommt es zu einer Aufrechterhaltung der gewünschten Raumtemperatur.
Der gerade beschriebene Vorgang läuft völlig automatisch im Thermostatventil ab. Hierfür brauchen wir nichts weiter machen, als am Thermostatkopf die gewünschte Stufe einzustellen. Den Rest erledigt das Thermostatventil für uns. Selbst wenn Sie Kochen oder die Raumlufttemperatur durch hohe Sonneneinstrahlung erhöht wird, bemerkt dies der Temperaturfühler, dehnt sich aus und regelt so die Temperatur wieder herunter.
Zu einem Thermostatventil gehören die folgenden Bestandteile:
- Thermostatkopf
- Ventilunterteil
- Temperaturfühler
- Stößel
- Ventil
- Rückstellfeder
Der richtige Umgang mit einem Thermostatventil
Die gewünschte Raumtemperatur, kann über den Thermostatkopf vorgewählt werden. Dreht man diesen nach rechts, wird das Ventil näher an das Ventilgehäuse gedrückt und dadurch der Durchfluss an Heizwasser verringert. Die Raumtemperatur sinkt. Dreht man den Kopf hingegen nach links, wird der Durchfluss an Heizwasser vergrößert und die Temperatur steigt.
Zur Auswahl der Temperatur, besitzen Thermostatköpfe eine Skala. Diese kann unterschiedlich dargestellt sein. Auf den meisten sind Zahlen von 1-5 abgebildet. Durch Drehen auf eine dieser Zahlen, wird der Raum auf eine bestimmte Temperatur beheizt. Welche Temperaturen hinter den einzelnen Positionen stehen und für welche Räume diese Einstellung am besten geeignet ist, verrät Ihnen die nachfolgende Tabelle:
Position | Temperatur | Für welchen Raum wird diese Temperatur empfohlen? |
---|---|---|
* | 6 Grad | Frostschutzmarke |
☽ | 14 Grad | Nachtabsenkung |
1 | 12 Grad | Treppenhaus |
2 | 16 – 18 Grad | Schlafzimmer |
3 | 20 Grad | Wohnzimmer, Küche, Arbeitszimmer |
4 | 22 Grad | Badezimmer |
5 | 25 Grad | Auf dieser Stellung ist das Ventil vollständig geöffnet. Diese Stellung sollte außerhalb der Heizperiode gewählt werden, so dass die Spannung auf das Ventil verringert wird. Dadurch erhöht sich die Lebensdauer der Ventile. |
Die Frostschutzmarke sorgt dafür, dass der Raum nicht unter 6°C auskühlt und somit die Heizrohre nicht einfrieren. Die Position des Halbmonds ☽, sollte in der Nacht gewählt werden um Heizkosten zu sparen. Diese Position ist zur Nachtabsenkung gedacht.
Dank dem Temperaturfühler und der im Abschnitt „Funktionsweise“ beschriebenen Automatik, wird die über die Skala gewählte Temperatur nicht überschritten. Selbst wenn der Raum durch Sonneneinstrahlung oder eine große Anzahl an Personen zusätzlich aufgeheizt wird, registriert dies das Ventil und schliesst sich automatisch. Sie müssen das Thermostatventil also nicht manuell nachregeln. Aufpassen müssen Sie hingegen, wenn Sie im Winter das Fenster zum Lüften öffnen. Durch die einströmende Kaltluft, die am Thermostatventil vorbeiströmt, wird der Heizkörper im Vollbetrieb arbeiten, um die gewünschte Temperatur im Raum herzustellen. Deshalb drehen Sie das Ventil zu, bevor Sie mit dem Lüften beginnen.
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