Wie der Name schon vermuten lässt, heizt eine Infrarotheizung mit Infrarotstrahlen. Dabei handelt es sich um elektromagnetische Wellen, die außerhalb der Sichtbarkeit des menschlichen Auges liegen. Bei Infrarotstrahlung mag der ein oder andere vielleicht einen Sonnenbrand befürchten, diese Gefahr besteht bei einer Infrarotheizung natürlich nicht. Die Strahlen ähneln zwar der Sonnenstrahlung, aber in deutlich abgeschwächter Form.
Schon seit vielen Jahren werden Infrarotstrahlen in der Medizin angewendet, um unterschiedlichste Beschwerden zu lindern. Zur Beheizung von Wohnräumen kommen Sie noch nicht ganz so lange zum Einsatz, sind aber ein großer Gewinn für das Wohlbefinden der Bewohner. Die Strahlen der Infrarotheizung erwärmen nämlich nicht wie konventionelle Heizsysteme die Raumluft, sondern nur feste und flüssige Körper in einem Raum. Die angestrahlten Gegenstände geben die Wärme langsam wieder ab. Dadurch finden keine Verwirbelungen in der Raumluft statt und beim Heizen wird kein Staub aufgewirbelt. Das ist ein großer Vorteil für z.B. Allergiker und durch den Fakt, dass die Raumluft immer etwas kühler ist als bei einer Infrarotheizung, ist sie auch für Menschen mit Atembeschwerden wärmstens zu empfehlen.
Aufgrund der positiven Eigenschaften, sind Infrarotheizungen aktuell ein beliebtes Thema geworden. Auch wenn die Infrarotheizung mit Strom betrieben wird und ein solcher Betrieb als teuer gilt, ist diese Heiztechnik sehr effizient und mindestens als Zusatzheizung an vielen Stellen im Haus sinnvoll.
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Für welche Einsätze eignet sich eine Infrarotheizung?
Eine Infrarotheizung kann grundsätzlich in jeden Raum genutzt werden. Modelle, die für die Montage im Bad geeignet sind, benötigen einen ausreichenden Spritzwasserschutz. Entsprechende Angaben sind auf den Heizkörpern, oder zumindest der Verpackung, vorhanden.
Eine Besonderheit dieser Heizkörper ist das vielseitige Design. Eine Infrarotheizung muss nicht ein langweiliges Aussehen haben. Es gibt sehr interessante Modelle. Dabei kann es sich um ein schönes Bild handeln. Dieses ist nett anzusehen und sorgt gleichzeitig für einen warmen Raum. Sehr beliebt sind auch Tafeln, auf denen gleichzeitig Notizen gemacht werden können. Eine weitere Möglichkeit stellt eine Infrarotheizung in Form eines Spiegels dar. Eine solche Ausführung eignet sich auch hervorragend für den Einsatz im Bad. Der Vorteil besteht darin, dass der Spiegel niemals beschlägt. Außerdem könnte eine Infrarotheizung auch mit dem eigenen Firmenlogo bedruckt werden und somit repräsentative Aufgaben übernehmen.
Inzwischen stehen auch moderne Designheizkörper zur Wahl. Diese können besondere Motive oder auch beeindruckende Formen aufweisen. Ein beleuchteter Eiffelturm an der Wand entpuppt sich schnell als echter Hingucker. Da wird kein Gast die Vermutung haben, dass es sich bei solch einem Dekoartikel um einen Heizkörper handelt. Es gibt natürlich noch unzählige weitere Motive, hinter denen sich eine Infrarotheizung verbergen kann.
Die Montage einer Infrarotheizung
Wie gerade schon geschrieben, stehen Infrarotheizkörper in vielen unterschiedlichen Ausführungen zur Wahl. Dabei gibt es Heizkörper für die Wand- und Deckenmontage. Das entsprechende Montagematerial liegt den Heizkörpern in der Regel bei. Daher kann jeder, der auch in der Lage ist, eine Gardinenstange oder Ähnliches an die Wand zu dübeln, auch einen Infrarotheizkörper montieren.
Die Heizkörper sind mit einem handelsüblichen Netzstecker ausgestattet. Dieser braucht nur noch in eine 230-Volt-Steckdose gesteckt zu werden. Dann ist der Heizkörper sofort einsatzbereit. Bei den meisten Modellen ist jedoch kein Thermostat vorhanden. Dieses lässt sich jedoch ganz einfach nachrüsten. Zwischen der Steckdose und dem Netzkabel wird ein kleiner Empfänger, ähnlich einer Funksteckdose, geschaltet. Der Empfänger erhält die Signale des Thermostats, das frei im Raum positioniert werden kann, per Funksignal.
Die Anschaffungskosten einer Infrarotheizung
Sowohl die Heizleistung als auch das Design beeinflussen die Kosten einer Infrarotheizung. Ein Infrarotheizkörper mit einer Leistung von 600 Watt ist ab etwa 100 Euro erhältlich. In dem Fall handelt es sich um einen schlicht gehaltenen Heizkörper. In Form eines Bildes oder eines Spiegels ist ein Heizkörper bei gleicher Leistung etwas teurer.
Es ist sinnvoll, bei einem größeren Wärmebedarf, mehrere Heizkörper mit einer geringeren Leistung zu nutzen. Wird in einem Raum eine Heizleistung von 1500 Watt benötigt, macht es Sinn anstatt einer leistungsfähigen Infrarotheizung lieber drei kleinere Heizkörper mit einer Leistung von jeweils 500 Watt zu wählen. Dafür gibt es zwei entscheidende Gründe: Wird es draußen etwas wärmer, müssen nicht mehr alle drei Heizkörper in Betrieb genommen werden. Dadurch können Energiekosten eingespart werden. Der zweite Grund ist, dass einzelne Bereiche im Raum unterschiedlich beheizt werden können. So kann der Eingangsbereich etwas kühler sein, während es in der Sitzecke mollig warm ist.
Wie hoch sind die Heizkosten?
Die Höhe der Heizkosten hängt maßgeblich vom Zustand des Gebäudes ab. Bei älteren Häusern, die keine besonders gute Dämmung haben, muss mit einem Wärmebedarf von etwa 120 Watt pro Quadratmeter Wohnfläche gerechnet werden. Bei neueren Immobilien mit einer guten Dämmung sind nur noch 60 Watt pro Quadratmeter Wohnfläche erforderlich. Diese Werte gelten für normale Wohnräume. Im Bad sollte es stets etwas wärmer sein. Im Schlafzimmer wird hingegen keine besonders hohe Temperatur gewünscht.
In einem Jahr mit durchschnittlichen Temperaturen ist eine Infrarotheizung etwa 1500 Stunden in Betrieb. Bei einer Heizleistung von 1000 Watt entsteht ein Stromverbrauch von 1500 Kilowattstunden. Bei einem Strompreis von ungefähr 30 Cent pro Kilowattstunde fallen demnach Energiekosten in Höhe von 500 Euro an. Diese Kosten beziehen sich auf einen mittelgroßen Raum in einem gut gedämmten Gebäude.
In einem mäßig gedämmten Gebäude ist eine Heizleistung von 2400 Watt in einem Raum von 20 Quadratmetern Fläche erforderlich. Daraus ergibt sich ein Bedarf von 3600 Kilowattstunden im Jahr. In dem Fall betragen die Energiekosten schon 1200 Euro.
Wenn man nun bedenkt, dass es sich bei dieser Beispielrechnung um nur einen Raum handelt, wird die Beheizung des gesamten Hauses mit einer Elektroheizung ziemlich teuer. Trotzdem hat die Infrarotheizung ihre Daseinsberechtigung. Besonders Allergiker und Menschen mit Atembeschwerden werden das neue Raumklima zu schätzen wissen. Eine interessante Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile beim Heizen mit Strom, finden Sie in unserem Artikel „Heizen mit Strom“.
Wann lohnt sich die Anschaffung einer Infrarotheizung?
In einem gut gedämmten Gebäude kann eine Infrarotheizung eine gute Alternative zu einer konventionellen Zentralheizung darstellen. Die Energiekosten sind zwar höher als beim Heizen mit Öl oder Gas, aber dafür sind die Anschaffungskosten deutlich geringer. Zudem fallen keine Wartungskosten an. Gebühren für den Schornsteinfeger sind ebenfalls nicht erforderlich. Da keine Zentralheizung und kein Öltank mehr erforderlich sind, entsteht weiterer Platz im Haus, der anderweitig genutzt werden kann.
In einem älteren Gebäude ohne besondere Wärmedämmung ist eine Infrarotheizung für das komplette Gebäude eher unwirtschaftlich. In solchen Gebäuden kann eine derartige Heizung aber sehr gut in den Übergangsphasen im Herbst und Frühling genutzt werden. Auch zur Unterstützung einer konventionellen Zentralheizung leistet eine Infrarotheizung gute Dienste.
Fazit
Dank der modernen Infrarotheizung haben elektrische Heizsysteme ihren Schrecken verloren. Diese Heizungen verbessern das Raumklima und tragen somit auch im erheblichen Maße zum Wohlbefinden der Bewohner bei. Besonders vorteilhaft ist die Vielfältigkeit der Heizkörper. Diese stehen in interessanten Formen mit ansprechenden Motiven zur Wahl. Die Montage einer Infrarotheizung ist ganz einfach, sodass jeder handwerklich geschickte Mensch es selbst erledigen kann.
In einem gut gedämmten Neubau kann eine Infrarotheizung als alleiniges Heizsystem dienen. Die Kosten, die bei der Anschaffung gegenüber einer konventionellen Zentralheizung eingespart werden, können z.B. zur Installation einer Photovoltaikanlage genutzt werden. Dadurch würde der selbst erzeugte elektrische Strom zum Heizen mit der Infrarotheizung zur Verfügung stehen.