Im Vergleich zu den gewohnten Heizkörpern im Raum oder der Fußbodenheizung gibt es auch die Möglichkeit, das Heizungssystem in die Wand zu integrieren. Die Wandheizung als Flächenheizung gibt die Wärmeleistung kontinuierlich ab. Das sorgt für ein ausgeglichenes Raumklima und Behaglichkeit. Außerdem ist die Wandheizung ein energiesparendes Heizsystem, für das geringe Vorlauftemperaturen ausreichend sind.
Was ist eine Wandheizung?
Bei dieser Heizung werden die Heizelemente unter dem Verputz der Zimmerwände installiert, die gleichmäßig in einem niedrigen Temperaturbereich zwischen 30 und 40 Grad Celsius erwärmt werden.
Eine Wandheizung ist eine Flächenheizung, die die Wärme hauptsächlich durch Strahlung abgibt. Im Unterschied zu Heizkörpern, die überwiegend Konvektionswärme abgeben, verursachen die Rohre in der Wand kaum Luftverwirbelungen in dem beheizten Raum. Bei der Konvektionswärme der Heizkörper, gibt heißes Wasser, das im Heizkreislauf zirkuliert, seine Wärme an die Flächen der Heizkörper und damit auch weiter an die Umgebung ab. Die Wärme steigt im Raum nach oben. An der Decke des Zimmers kühlt die Raumluft wieder ab. Die kühlere Luft gleitet an den kühleren Wänden im Zimmer nach unten. Dort wird sie vom Heizkörper wieder aufgewärmt. Diese thermodynamisch bedingte Zirkulation der Luft im Zimmer verursacht ständige Strömungen im Raum, die den Staub aufwirbeln. Auch Pollen können so immer wieder in die Atemluft eingewirbelt werden. Besonders Menschen, deren Atemwegsorgane erkrankt sind, haben mit den Folgen der Konvektionswärme von Heizkörpern zu kämpfen.
Allergiker und Asthmatiker können von der Installation einer Heizung in der Wand profitieren, weil sie die Wärme großflächig direkt in den Raum abgibt. Es ist nicht in erster Linie die Raumluft, die für die Verteilung der von der Heizung abgegebenen Wärme im Raum sorgen muss.
Welche Systeme gibt es?
Zunächst einmal kann eine Wandheizung ihre Heizleistung aus Warmwasser oder aus elektrischer Energie beziehen. Bei einer Heizung, die mit Warmwasser gespeist wird, werden sogenannte Kapillarrohrmatten unter dem Putz der Zimmerwände angebracht.
Ein Nachteil der Heizung in der Wand kann sein, dass die Vorlaufzeit, bevor die volle Heizleistung einsetzt, relativ lange sein kann. Dies kann umgangen werden, wenn bei der Konzeption der Wandheizung sogenannte Registersysteme eingeplant werden. Dies bedeutet, dass zwischen dem Vorlauf und dem Rücklauf der Wandheizung spezielle Rohre, sogenannte Registerrohre, eingefügt werden. Diese Installation bewirkt, dass die Ansprechzeit der Heizung verkürzt wird.
Üblich und kostengünstiger als die Installation mit Registerrohren ist heute meist die Verlegung von Rohren im Endlossystem. Der warme Vorlauf und der abgekühlte Rücklauf werden in diesem Rohrsystem möglichst nahe nebeneinander geführt. Damit bildet sich eine Mischtemperatur, die das Wasser gleichmäßig an den Wandflächen abgibt. Eine Umwälzpumpe sorgt dafür, dass sich das Wasser gleichmäßig in dem Leitungssystem in den Wänden verteilen kann.
Wer eine elektrische Heizung bevorzugt, bei dem werden die passenden Heizungsmatten installiert und überputzt. Als Wandheizung wäre auch ein Hohlraumsystem in den Wänden möglich, in denen in einer Heizungsanlage erhitzte Luft zirkulieren kann. Diese warme Luft erwärmt die Wände, die die Temperatur an die Räume abgeben. Diese Variante der Heizung bedarf allerdings besonderer baulicher Voraussetzungen.
Eine weitere Möglichkeit der Klassifikation von Wandheizungen ist die Unterteilung in eine Wandheizung in der innenseitigen Außenwand des Baukörpers oder einer Wandheizung, die unter den Putz oder in den Trockenbau der Innenwände integriert werden. Möglich als Wandheizung ist auch eine Bauteilheizung. Hierbei wird beim Bau des Hauses, meist im Zentrum des Gebäudes, ein ganzes Bauteil als Ort des Heizungssystems mit der Funktion als Wärmespeicher installiert. Dieses Bauteil ist so berechnet, dass es mit der abgegebenen Wärme das ganze Haus ausreichend beheizen kann.
Worauf muss bei der Installation und Beim Betrieb einer Wandheizung besonders geachtet werden?
Um eine Wandheizung installieren zu können, müssen die Außenwände eine ausreichende Wärmedämmung aufweisen, da sonst der Energieverlust durch die Transmissionswärme zu hoch wäre. Liegt der U-Wert der Dämmung oberhalb von 0,35 W/m²K, kann eventuell nachträglich eine diffusionsoffene Innenwärmedämmung ergänzt werden. Eine Anbringung der Heizung nur an den Innenwänden ist energetisch am vorteilhaftesten.
Die Basis für die Installation einer Wandheizung muss eine korrekt erstellte Heizwärmebedarfsrechnung sein. Die mögliche Vorlauftemperatur der Heizung muss sich immer nach den verwendeten Materialien zum Putzen der Wände richten. Auch die Tiefe der Einbettung der Heizrohre in den Wänden spielt bei der Auslegung einer Wandheizung eine wichtige Rolle.
Welche Vor- und Nachteile hat eine Wandheizung?
Die Installation einer Wandheizung ist etwas teurer als bei einem herkömmlichen Heizungssystem mit Heizkörpern. Im Betrieb ist die Installation der Heizungsanlage in der Wand meist kostengünstiger.
Eine Heizung mit Strahlungswärme sorgt für ein angenehmes Raumklima, allerdings kann die empfundene Raumtemperatur etwas kühler sein als bei herkömmlichen Heizungssystemen. Dafür gibt es keine temperaturbedingten Luftströmungen im Raum, keine kalten Wände durch die direkte Erwärmung des Baukörpers und eine gleichmäßige Raumtemperatur. Viele Menschen empfinden eine Wandheizung angenehmer als eine Fußbodenheizung, die ebenfalls gleichmäßige Strahlungswärme abgibt.
Bei der Installation der Rohre in der Wand sollte sich der Hausbesitzer den genauen Verlauf aufzeichnen. Denn wer in einem Raum mit einer Wandheizung ein Bild aufhängen möchte, sollte sich sicher sein, dass er mit dem Einschlagen des Nagels in die Wand nicht das Heizungssystem beschädigt. Wer vergessen hat, wo welche Leitung verläuft, kann mit einem Metallsucher den Verlauf der Rohrleitungen in der Wand nachvollziehen.
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