Wer noch die liebevoll verschnörkelten Kachelöfen aus der Gründerzeit kennt, die in den Stuck gekränzten hohen Räumen der bürgerlichen Altbauwohnungen in Großstädten wie Berlin und Hamburg verbaut waren, weiß, dass eine Heizung ein Schmuckstück und Blickfang im Raum sein kann. Aber ebenso wie die Architektur insgesamt, wurde spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg alles auf das Wesentliche, Praktische und Billige reduziert. Dies betraf insbesondere die Gestaltung der Heizkörper bei Zentralheizungen.
Mittlerweile hängen die Heizkörper als weiße oder beige Eisenrippen lieblos an die Wände geschraubt. Viele wurden schon sehr oft überstrichen, wobei der Maler sich für Vorarbeiten wie das Entfernen von Staub und alten Farbnasen keine Zeit nahm. Das hat natürlich seine Spuren hinterlassen und ist oft nicht mehr mit anzusehen. Meistens ist eine Restaurierung der komplizierten Oberflächen, an die kaum ein Herankommen ist, aber viel zu arbeitsintensiv.
Doch es gibt eine sehr einfache Lösung, die Wohnung und die Wohnqualität in einer solchen Situation erheblich aufzuwerten. Gemeint ist die Verwendung von Heizkörperabdeckungen, die Ihre alten Heizkörper im neuen Licht erstrahlen lässt. Welche Möglichkeiten der Heizkörperabdeckung bestehen und was Sie bei der Verwendung beachten müssen, erfahren Sie wenn Sie weiterlesen.
Heizkörperabdeckungen sind elegante Veredelungen
Alte, unansehnliche Heizkörper müssen nicht unbedingt durch neue, modernere Varianten ersetzt werden, vorausgesetzt, dass sie noch ihren Dienst verrichten. Meistens führt aber schon die Erneuerung des Thermostats oder die Entlüftung der Heizkörper zu sehr guten Ergebnissen und lässt den Heizkörper seinen zweiten Herbst erleben. Im nächsten Schritt lässt man den „Schandfleck“ dann hinter einer Heizkörperabdeckung verschwinden.
Wer im Handel nach einer geeigneten Heizkörperabdeckung sucht, wird auch mit den Begriffen Heizkörperverkleidung oder Heizkörperverblendung konfrontiert. Um die begriffliche Verwirrung noch weiter zu steigern, sollte man wissen, dass unter einer Heizkörperabdeckung zuweilen auch nur die oberseitige Abdeckung eines Kompaktheizkörpers verstanden wird. Hier ist also Vorsicht geboten.
Sehr wichtig ist der Aspekt, dass die Heizkörperabdeckung die Beheizung des Raumes, das heißt, die Entstehung der Konvektionszellen in der Raumluft nicht behindert. Wenn dies eintritt, schießen die Heizkosten ohne Heizeffekt in die Höhe. Es ist leider so, dass jede Art der Heizungsverkleidung die Effizienz der Heizung mehr oder weniger stark einschränkt. Insofern müssen wir immer einen Kompromiss zwischen unserem optischen Anspruch und der guten Funktionalität des Heizkörpers machen. Es gibt aber durchaus qualitativ hochwertige Heizkörperabdeckungen, die sind so optimal gestaltet, dass sie bei sehr gutem Aussehen die Heizleistung nur ganz unwesentlich beeinträchtigen.
Hier ein paar Beispiele:
Bildquelle sentimo.de |
Was ist bei der Heizkörperabdeckung zu beachten?
Jeder Heizkörper gibt die Wärme mithilfe der Wärmestrahlung und des Wärmetransports in Form von Konvektionszellen der unmittelbar über und am Heizkörper erwärmten Luft ab. Die Komponente der Wärmestrahlung würde im Prinzip auch im luftleeren Raum funktionieren, da es hierbei um die Abstrahlung elektromagnetischer Wellen im langwelligen Infrarotbereich geht.
Viel bedeutender für die Beheizung des Raumes ist aber das ungehinderte Aufsteigen erwärmter Luftpakete, die man sich wie winzige Heißluftballone vorstellen kann, die in der etwas kühleren Umgebungsluft nach oben steigen. Im Laufe der Zeit kühlen diese Luftpakete bei ihrem Aufstieg ab, der sich immer weiter verlangsamt, bis er zum Stillstand kommt. Die abgekühlte Luft wird dann wieder nach unten gesogen, weil dort, wo die Luft aufsteigt, automatisch ein geringer Unterdruck wegen der fehlenden Luft entsteht. Das erklärt die Konvektionszellen im Raum, also kleine Winde, die auf keinen Fall unterdrückt werden sollten, da sich sonst die Wärme nur unter der Zimmerdecke konzentriert und die Füße immer kalt bleiben.
Die Heizkörperabdeckung ist daher immer dann schlecht, wenn sie diese Luftbewegungen unterbindet. Dies macht zugleich plausibel, dass sich eine gute Heizkörperabdeckung durch ausreichend viele und breite Lüftungsschlitze auszeichnet. Ganz schlecht sind zum Beispiel breite Natursteinablagen, die auf Haltewinkeln unmittelbar über dem Heizkörper angebracht sind oder einfach direkt auf den Heizkörper aufgelegt werden.
Bauweisen guter Heizkörperabdeckungen
Damit die Luftzirkulation nicht oder nur minimal behindert wird, sollte ein Abstand zwischen der Oberseite des Heizkörpers und der Abdeckplatte von mindestens zehn Zentimetern eingehalten werden. Auch der Abstand der Unterseite des Heizkörpers bis zum Fußboden spielt eine wichtige Rolle für die ungehinderte Luftzirkulation, hier gilt ein Richtwert von mindestens acht Zentimetern.
Damit auch der Anteil der Strahlungswärme fast ungehindert in den Raum abgegeben werden kann, sollte die Heizkörperverkleidung auch an den Seiten beziehungsweise an der Vorderfront ausreichend Öffnungsschlitze aufweisen. Das ist auch optisch kein Nachteil, da die Öffnungen so gut strukturiert angeordnet sein können, dass die Flächen insgesamt ein schönes Bild abgeben und auch zum sonstigen Mobiliar gut passen.
Die Materialien einer Heizkörperabdeckung
Diesbezüglich wird heute eine große Vielfalt geboten. Die meisten Heizkörperabdeckungen werden aus
- Metall (pulverbeschichteter Stahl oder Edelstahl),
- MDF (mitteldichte Holzfaserplatte),
- Holz (zum Beispiel Sperrholzplatten) oder auch aus
- Glas hergestellt.
Bei den Öffnungen handelt es sich in aller Regel um Schlitze oder Bohrungen mit unterschiedlichen Durchmessern, bei Metallblechen werden diese auch ausgestanzt. Wer sich für eine Acrylglas-Verkleidung entscheidet, muss nicht unbedingt auf Schlitze oder Löcher achten, da sich auch eine geschlossene Glasfläche gleichmäßig erwärmt und die Wärme dann über die gesamte Fläche an den Raum abgibt.
Ganz unabhängig von der gewählten Art der Heizkörperabdeckung muss aber der Zugriff auf den Regler (Heizkörperthermostat) sehr einfach möglich sein. Auch die Ablesung der Heizkostenzähler sollte nicht den Totalabbau der Heizkörperabdeckung erforderlich machen.
Was kostet eine Heizkörperabdeckung?
Es gibt sehr einfache Verkleidungen aus Metall, die lediglich am Heizkörper eingehängt werden. Sie siedeln sich in der Preisklasse von 30 bis 50 Euro an. Die Kosten für frei stehende Heizkörperverkleidungen sind so unterschiedlich wie die Ausmaße und verwendeten Materialien. Die günstigsten Modelle aus MDF verdecken den Heizkörper von allen Seiten und kosten ungefähr 70 bis 100 Euro. Glasverkleidungen kann man sogar ganz individuell bedrucken lassen, ihr Preis liegt mit 100 bis 150 Euro etwas höher.
Der Mercedes unter den Heizkörperabdeckungen sind aber Maßanfertigungen von Sentimo.de, die man sich ganz individuell konfigurieren kann. Hier können Sie nicht nur die Abmessungen individuell an Ihre Bedürfnisse angepasst, sondern auch ein cooles Design und Farbe. Somit kann die Heizkörperabdeckung zu funktionalen Schmuckstücken gestaltet werden, die der Wohnung insgesamt einen luxuriösen Touch verleihen.