Die Art des Heizkessels und der Heizkörper beeinflusst sehr entscheidend die Kosten beim Neubau oder Modernisierung einer Heizungsanlage. Dabei spielen drei Dinge eine Rolle: der Rohstoff (Öl, Gas, Erdwärme, Strom, Solar etc.), der Wärmeerzeuger selbst und die Heizflächen.
Letztere bestimmen sich durch die Art der Heizung und der Heizkörper. So verteuert sich die Heizung unter anderem, wenn die Heizkörper nur mit einer hohen Vorlauftemperatur genügend Wärme abgeben. Bei älteren Modellen ist das oft der Fall, weshalb sich vielfach der Austausch lohnt.
In diesem Beitrag soll es darum gehen, was der Einbau der Heizkörper kostet. Kosten entstehen u.a. durch das benötigte Material und die Arbeitsleistung während der Montage. Diese sind mitunter nicht unerheblich. Doch es gibt auch Förderungen, welche die Investitionen in eine höhere Effizienz der Heizkörper belohnen.
Kosten für unterschiedliche Heizkörpermodelle im Überblick
Eine konventionelle Heizung mit Heizkörpern im Raum (nicht die Fußbodenheizung) überträgt über die Flächen der Heizkörper die Wärme aus dem Kessel in die Räume des Hauses. Dazu schickt die Pumpe das aufgeheizte Wasser durch das komplette System. Das Wasser durchströmt jeden einzelnen Heizkörper und die thermische Energie ab. Die Heizkörper wiederum geben die Wärme als Strahlungs- und/oder Konvektionswärme an den Raum ab.
Es gibt heute unterschiedlichste Ausführungsvarianten für solche Heizkörper. Deren Auswahl hängt auch davon ab, wie sie im Raum platziert werden und wie hoch die benötigte Heizlast ist. Daher sind mehrere Aspekte bei den Kosten von Heizkörpern zu berücksichtigen. Preisbildend wirken sich vor allem die Größe, die Ausführungsart und manchmal auch das Material aus. Hier ein grober Überblick:
- Gliederheizkörper: ~250 – 400 Euro
- Plattenheizkörper: ~100 – 300 Euro
- Röhren- oder Badheizkörper: ~100 – 250 Euro
- Konvektoren (Unterflur): ~750 – 2.500 Euro
- Konvektoren (Überflur): ~150 – 500 Euro
- Niedertemperaturheizkörper: ~500 – 1.000 Euro
Die hier genannten Kosten sind natürlich trotz der angegebenen Preisspannen immer noch reine Richtwerte. Sie beziehen sich auf die typischen Baugrößen. Spezielle Ausführungsvarianten sind regelmäßig teurer.
Eine zuverlässige Aussage über die zu erwartenden Kosten für den Einbau der Heizkörper erhalten Sie nur von Ihrem Heizungsfachmann. Dieser kann ein konkretes Angebot für Ihr Bauprojekt liefern, dass er auf der Grundlage detaillierter Kostenwerte wie zum Beispiel DBD-KostenDaten: Baukosten genau für Einsatzzweck (dbd-online.de) kalkuliert.
Was kostet der fachgerechte Austausch der Heizkörper?
Natürlich verursacht auch die Montage durch den Fachbetrieb Kosten. In einzelnen Regionen herrschen unterschiedliche Preissituationen bei den Handwerkern. Auch innerhalb eines Ortes kann bekanntermaßen ein Betrieb teurer, der andere deutlich günstiger arbeiten. Das muss nicht die Qualität beeinträchtigen.
Des Weiteren spielt der Aufbau der Heizungsanlage für die Kosten eine Rolle. Wenn im Vor- und Rücklauf der Heizung die Anschlüsse nur verschraubt werden, genügt es, diese zu verschließen. Das erzeugt vergleichsweise wenig Aufwand.
Ohne Verschraubung wird gelötet. Hierfür müssen die Handwerker zunächst das Wasser aus der Anlage ablassen. Erst danach können sie die Heizkörper austauschen, die neu dem Rohrsystem hinzugefügt werden. Nach der Montage ist die gesamte Heizungsanlage neu zu befüllen. Hierbei verwenden die Fachbetriebe aufbereitetes Wasser, um die Anlage zu schonen. Dieser gesamte Vorgang ist inklusive Material kostenträchtig.
Ein weiterer Kostenfaktor ist die Lage der Anschlüsse im betreffenden Raum. Unter ungünstigen Bedingungen kann diese beim Tausch der Heizkörper die Kosten erhöhen. Auch Demontagearbeiten verursachen Kosten. Eine grobe Kalkulation rechnet mit
- Austauschkosten von 50 bis 150 Euro für einen Heizkörper.
Wiederum ist hierfür ein individuelles Angebot durch den Fachbetrieb einzuholen.
Was bringt die Eigenleistung?
Wer es kann
, baut sich neue Heizkörper selbst ein. Damit werden die Montagekosten gespart. Allerdings kann diese Ersparnis teilweise eliminiert werden, wenn der Heimwerker das Material – vor allem die teuren Heizkörper – selbst bezieht und dabei nicht den Rabatt eines Handwerksbetriebes erhält.Dennoch ist eine deutliche Ersparnis möglich: Wenn eine Wohnung mit 130 m³ (durchschnittliche Größe eines Eigenheims) über bis zu zehn Heizkörper verfügt, könnte die Eigenleistung 1.000 Euro einsparen. Ein Installateur sollte die Anlage allerdings zum Schluss überprüfen, um Probleme zu vermeiden. Auch im Vorfeld kann er schon wertvolle Tipps zu geeigneten Heizkörpern und zum Einbau liefern.
Hausbesitzer können auch nur einen Teil der Arbeit in Eigenleistung erledigen, nämlich die Demontage und die Entsorgung der alten Heizung. Der Experte baut dann die neuen Heizflächen fachgerecht ein und nimmt die Heizung wieder in Betrieb. Auch das spart etwas Geld.
Fördermittel für neue Heizkörper
Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) fördert eine energieeffizientere Heizung. Sie fördert vorrangig neue, effizientere Heizkessel und die Umstellung auf erneuerbare Energien, doch auch die Heizungsoptimierung ist förderfähig. Dazu zählt der Einbau modernerer, effizienterer Heizkörper. Diese senken die nötige Vorlauftemperatur für die Heizung, was die Effizienz erhöht.
Solche Einzelmaßnahmen erfassen die beiden KfW-Programme 152 und 430. Im Programm 430 zahlt die KfW einen Investitionszuschuss von 20 %
, das Programm 152 ist ein sehr zinsgünstiger Kredit plus Tilgungszuschuss von wiederum 20 %. Für beide Programme beträgt die derzeitige Obergrenze mit Stand Januar 2021 50.000 Euro. Diese Mittel sind vor Beginn der Arbeiten zu beantragen. Dabei hilft ein Energieberater.Eine weitere Förderung kommt vom BAfA (Bundesamt für Ausfuhrkontrolle), wenn Eigenheimbesitzer Niedertemperaturheizkörpern einbauen lassen. Das BAfA wertet diesen Einbau als Umfeldmaßnahme einer Modernisierung.
Steuerliche Einsparung durch den Einbau neuer Heizkörper
Die Lohnkosten für einen Handwerksbetrieb lassen sich von der Einkommensteuer absetzen. Hierfür muss das Geld an den Handwerker belegbar überwiesen werden, er muss eine ordentliche Rechnung schreiben. Erstattungsfähig sind 20 % der Lohnkosten und insgesamt bis 1.200 Euro pro Jahr.