Eine Infrarotheizung kann sowohl als Ergänzung zu einer bestehenden Zentralheizung als auch zum Heizen der gesamten Wohnung genutzt werden. Bei dieser Heiztechnik wird nicht die Raumluft erhitzt, sondern es treten Wärmewellen aus, die vergleichbar mit Sonnenstrahlen sind. Daher verbrauchen diese Heizsysteme wesentlich weniger Energie als herkömmliche Elektroheizungen, die z.B. in Form von Konvektoren bekannt sind.
Durch die Infrarotheizung entsteht ein angenehmes Raumklima. Die Raumluft bleibt immer etwas kühler und somit auch ein wenig feuchter. Das ist für die Bronchien wesentlich angenehmer, da beim Heizen kein Reizhusten aufgrund der ausgetrockneten Luft auftritt. Diskutiert wird der Einsatz dieser Elektroheizung aber trotzdem heftigst. Das Heizen mit elektrischem Strom besitzt nämlich keinen guten Ruf aufgrund der schlechten Umweltbilanz und kann zusätzlich recht teuer sein. Aus diesem Grund sollte man sich umfangreich mit dem Thema auseinandersetzen.
Neben den Grundinformationen über Infrarotheizungen, spielen hier auch die Kosten eine wichtige Rolle. Die Anschaffungs- und Betriebskosten beleuchten wir deshalb in diesem Artikel.
Den Heizwärmebedarf ermitteln
Bevor überhaupt Kosten für die Anschaffung und den Verbrauch ermittelt werden können, muss der Heizwärmebedarf des Raums berechnet werden. Der Heizwärmebedarf ist im Wesentlichen abhängig von der Gebäudesubstanz, der Raumgröße sowie der gewünschten Temperatur. Bei der Gebäudesubstanz spielt insbesondere die Dämmung eine wichtige Rolle. Wichtige Punkte sind das Mauerwerk, Fenster, Türen und das Dach. Je neuer ein Gebäude ist, desto besser ist in der Regel auch die Dämmung.
Die Raumgröße spielt eine Rolle, weil der Heizwärmebedarf von der Raumgröße abhängig ist. Dabei spielt aber auch die Nutzung des Raums eine wichtige Rolle. Beispielsweise ist im Bad meistens eine etwas höhere Temperatur erforderlich als im Schlafzimmer.
Von folgenden Werten ist auszugehen
Für einen Wohnbereich kann bei einer durchschnittlichen Raumhöhe von 2,60 Metern von einem Heizwärmebedarf von etwa 60 Watt pro Quadratmeter ausgegangen werden. In schlecht gedämmten Häusern sollte lieber mit einem Bedarf von 100 Watt pro Quadratmeter Fläche gerechnet werden.
Hat beispielsweise ein Wohnzimmer in einem durchschnittlich gedämmten Haus eine Fläche von 25 Quadratmetern, muss dieser Wert lediglich mit 60 multipliziert werden. Das Ergebnis beträgt 1500. Es ist also ein Heizwärmebedarf von 1,5 Kilowatt erforderlich. Der Heizkörper für diesen Raum muss daher eine Leistung von 1500 Watt erreichen. Wird jedoch die Infrarotheizung nur zur Unterstützung einer vorhandenen Zentralheizung genutzt, reicht bereits eine geringere Leistung völlig aus.
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Kosten für die Anschaffung einer Infrarotheizung
Grundsätzlich ist es so, dass die Kosten für eine Infrarotheizung deutlich geringer sind als die Anschaffungskosten für eine konventionelle Zentralheizung mit Gas oder Öl. Ein Heizkörper für den oben beispielhaft genannten Raum mit einer Leistung von 1500 Watt kostet ungefähr 800 Euro. Leistungsschwächere Heizkörper sind noch deutlich günstiger. Ein Infrarotheizkörper mit einer Leistung von 300 Watt kostet ungefähr 250 Euro.
Diese Kosten fallen für einfache Heizkörper in schlichten Ausführungen an. Es gibt aber auch optisch ansprechende Infrarotheizungen in Form von Bildern oder Spiegeln. Diese sind dann natürlich etwas teurer. Wichtig ist jedoch, dass die Heizkörper immer nur von renommierten Herstellern gekauft werden. Diese sind zumeist hochwertig und mit langen Garantiezeiten von bis zu zehn Jahren versehen.
Je nach der Größe der Wohnung fallen für die Anschaffung von Infrarotheizungen Kosten zwischen 3000 und 4000 Euro an. Es ist jedoch sinnvoll, jeden Heizkörper mit einem regelbaren Thermostat auszustatten. Dadurch lassen sich hinterher Kosten für den Energieverbrauch einsparen. Die Thermostate kosten dann nochmals etwa 30 Euro pro Heizkörper.
Montagekosten fallen in der Regel nicht an
Ein wesentlicher Vorteil bei den Infrarotheizungen ist die einfache Montage. Die Heizkörper werden entweder an der Wand oder an der Decke angebracht. Das entsprechende Montagematerial gehört in der Regel bereits zum Lieferumfang. Wer also handwerklich ein wenig geschickt ist und ein paar Befestigungshaken an einer Wand andübeln kann, ist auch in der Lage, einen Infrarotheizkörper zu installieren. Dann braucht nur noch der Stecker in eine beliebige 230-Volt-Steckdose gesteckt werden und der Heizkörper ist sofort einsatzbereit.
Die Verbrauchskosten kalkulieren
Die Kosten für den Energieverbrauch sind natürlich der wichtigste Aspekt bei jeder Heiztechnik. Dieser lässt sich aber auch relativ genau im Voraus ermitteln. Im Gegensatz zu einer konventionellen Zentralheizung fallen bei einer Infrarotheizung nur dann Energiekosten an, wenn sie auch tatsächlich eingeschaltet ist. Es gibt in diesen Heizsystemen keinen Energiespeicher, der permanent aufgeheizt wird.
Im mitteleuropäischen Raum wird von einer durchschnittlichen Heizdauer von etwa 1600 Stunden im Jahr ausgegangen. Muss beispielsweise eine Wohnung mit einer Fläche von 80 Quadratmetern beheizt werden, entstehen folgende Kosten:
Wie bereits erwähnt, ist ein Heizwärmebedarf von ungefähr 60 Watt pro Quadratmeter Wohnfläche erforderlich. Der Heizwärmebedarf dieser Wohnung beträgt demnach 80 x 60. Daraus ergibt sich ein Wert von 4800 Watt.
Der Heizwärmebedarf von 4,8 Kilowatt muss dann noch mit der durchschnittlichen Heizdauer von 1600 Stunden multipliziert werden. Daraus errechnet sich ein Jahresverbrauch von 7680 Kilowattstunden. Dieser Wert muss dann noch mit dem Preis für eine Kilowattstunde Strom multipliziert werden. Es ist von einem durchschnittlichen Preis von 0,28 Euro pro Kilowattstunde auszugehen. Das Ergebnis lautet 2150,40 Euro.
Heizkosten in Höhe von 2150,40 Euro im Jahr scheinen auf den ersten Blick recht hoch zu sein. Bei einer genaueren Betrachtung relativieren sich die Kosten jedoch wieder. Bei einer konventionellen Zentralheizung, die mit Gas oder Öl betrieben wird, fallen jährliche Wartungskosten an. Für eine einfache Kesselreinigung ist bereits mit Kosten von bis zu 200 Euro zu rechnen.
Zudem entsteht an solchen Heizungen immer ein gewisser Verschleiß, der z.B. während der alljährlichen Heizungswartung auffällt. Mitunter müssen Düsen, Filter, Zündelektroden und Dichtungen erneuert werden. Dadurch fallen auch schnell einige Hundert Euro an. Zudem sind Abgasuntersuchungen durch den Schornsteinfeger erforderlich. Diese schlagen ebenfalls mit etwa 50 Euro zu Buche. Infrarotheizungen hingegen benötigen überhaupt keine Wartung. Das sollte bei der Berechnung der Verbrauchskosten auch mit berücksichtigt werden.
Wann ist der Einsatz einer Infrarotheizung sinnvoll?
Als Ergänzung zu einer vorhandenen Zentralheizung eignen sich in einzelnen Räumen Infrarotheizkörper hervorragend für die Zeiten im Frühling sowie im Herbst. Dann ist es meistens noch nicht so kalt, dass sich ein Einschalten der Zentralheizung lohnt.
Falls eine vorhandene Zentralheizung aus Altersgründen erneuert werden muss, kann ebenfalls über die Anschaffung einer Infrarotheizung nachgedacht werden. Wie bereits oben in der Beispielrechnung erwähnt, lassen sich bei der Anschaffung Kosten sparen. Die Energiekosten sind ebenfalls nicht astronomisch hoch. Zudem entsteht weiterer Platz im Haus, da der Heizungskeller frei wird.