Die fortschreitende Modernisierung führt zu besseren und effizienteren Techniken der Energiegewinnung, die umweltschonender arbeiten. So werden beispielsweise die Autos nicht nur immer schneller, sondern auch immer umweltschonender. Die Zeiten, in denen einem hinter einem laut knatternden Auto fast die Luft wegbleibt, sind unwiderruflich vorbei.
Bei den Heizungen, welche für warmes Wasser und warme Luft sorgen, ist dieser Trend ähnlich. Mit der modernen und effizienten Methode des Brennwertkessels, können die Energien effizienter und ökologischer genutzt werden. Die klobigen Schornsteine aus dem Industriezeitalter werden überflüssig und können durch dezente Abgasleitungen ersetzt werden.
In diesem Artikel geht es um den Öl Brennwertkessel. Es folgt eine Erklärung, um welches Energieverwertungsverfahren es sich dabei handelt und was konkret dessen Vor- und Nachteile sind. Zudem werden relevante Fragen rund um den Öl Brennwertkessel geklärt.
Was ist ein Öl Brennwertkessel?
Der Öl Brennwertkessel wird, wie die älteren Modelle auch, für die Heizung und die Warmwasseraufbereitung verwendet. Im Gegensatz zu den älteren Modellen, den so genannten Niedertemperaturkesseln, wird die Wärme des Kessels aber nahezu verlustfrei in Energie umgewandelt. Die Einsparung beträgt in der Regel 12 Prozent, im Vergleich zu den noch älteren Standardheizkesseln sogar 30 Prozent.Der Öl Brennwertkessel setzt zur Erreichung dieser Einsparung, die sogenannte Brennwerttechnik ein. Dabei wird über den zusätzlichen Kondensator, der sich über dem Heizkessel befindet, der anfallende Wasserdampf für die Erhitzung und Energiegewinnung genutzt.
Vor- und Nachteile des Öl Brennwertkessels
Die Nachteile des Öl Brennwertkessels liegen darin, dass zur Energiegewinnung ein endlicher fossiler Brennstoff genutzt wird und die Vorhersagen über den Ölpreis und damit über die Heizkosten langfristig nicht prognostizierbar sind. Wegen der zunehmenden Ölverknappung wird heute eine langfristige Tendenz zu steigenden Preisen vermutet.
Was die Vorteile angeht, so sorgt der Kondensator des Brennwertkessels für eine höhere Effizienz bei der Energiegewinnung sowie damit einhergehend, für eine ordentliche Energieeinsparung. Das Verfahren ist ökologisch, weil der Großteil an Abgasen vermieden werden kann. Zudem arbeitet der Brennwertkessel mit einer Geräuschkulisse, die von den Hausbewohnern nicht mehr als störend empfunden wird.
Häufig gestellte Fragen
Nachfolgend beantworten wir Ihnen die wichtigsten Fragen rund um den Kauf eines Öl Brennwertkessels.
Welche Heizkörper eigenen sich am besten für den Betrieb eines Öl Brennwertkessels?
Brennwertkessel erzielen ihre höhere Effizienz im Vergleich zu älteren Modellen dadurch, dass sie nicht nur den Heizwert, sondern auch den Brennwert des Brennmaterials nutzen. Damit dieser Mechanismus seinen höchsten Effizienzgrad erreichen kann, sollte der Taupunkt relativ niedrig angesetzt sein und damit auch die Rücklauftemperatur. Allerdings haben kleinere Heizkörper damit Probleme. Als ideal gelten neben größeren („überdimensionalisierten“) Heizkörpern Flächenheizungen wie die Wandheizung oder die Fußbodenheizungen.
Warum wird oft von einem Effizienzgrad über 100 Prozent gesprochen?
Neukunden kann die Tatsache verwirren, dass manche Hersteller mit einem Effizienzgrad von über 100 Prozent werben. Das ist rechnerisch aber nicht möglich, weil nicht mehr Energie verwertet werden kann, als Energie in das System eingeführt wird. Diese Hersteller geben trotzdem solche Werte an, weil sie als Grundlage für ihre Berechnungen den Heizwert angeben und diesen fälschlicherweise mit 100 Prozent angeben.
Diese Zahl kann aber niemals erreicht werden, weil beim reinen Heizwert ein hohes Maß an Energie in Form des Wasserdampfes verloren geht, die erst durch den Kondensator des Brennwertkessels verwertet werden kann. Als Richtwert für einen guten Öl Brennwertkessel gilt dabei der Wert von 98 Prozent. Brennwertkessel arbeiten nahezu verlustfrei.
Was ist beim Kauf zu beachten?
Neben der Einordnung der Angaben bezüglich des Effizienzgrades der Hersteller, gibt es für den Kauf von Brennwertkesseln weitere Punkte zu beachten. Da der Wärmebedarf des Hauses als Grundlage für die Einarbeitung des neuen Brennwertkessels dient, sollte der Wärmebedarf vor dem Kauf ermittelt werden. Die Berechnung des Wärmebedarfs und damit auch der Dimensionierung des neuen Heizkessels, sollte am besten ein Fachbetrieb übernehmen. Einen Fachmann in Ihrer Nähe, finden Sie ganz einfach über unser Verzeichnis für Heizungsfachbetriebe. Hier können Sie sich auch gleich ein kostenloses Angebot für den neuen Öl Brennwertkessel einholen.
Außerdem sollte beim Kauf auf ein Überstromventil, auf eine hydraulische Weiche sowie auf einen Pufferspeicher verzichtet werden. Denn dieses Zubehör senkt die Rücklauftemperatur des Brennwertkessels und vermindert damit dessen Effizienz.
Ein Öl Brennwertkessel mit einer solarthermischen Unterstützung ist hingegen eine sinnvolle Investition. Bei dieser sollte allerdings der benötigte Platz für den mit Wasser gefüllten Solarspeicher berücksichtigt werden. Dieser bringt fast eine halbe Tonne auf die Waage.
Brennwertkessel kommen zwar ohne Schornstein aus und benötigen lediglich eine Abgasleitung. Sollte allerdings im Haus nur ein Schornstein verfügbar sein, kann auch dieser genutzt werden. Voraussetzung dafür ist allerdings, wie bei einer Gasbrennwerttheme auch, der Einbau eines korrosionsbeständigen Kunststoff- oder Edelstahlrohrs, damit die hohe Luftfeuchtigkeit der Abgase den Schornstein nicht schädigt.
Boden- oder Wandhängemodelle?
Beide Modelle kommen für den Öl Brennwertkessel in Frage. Der Vorteil eines Wandhängemodells besteht in einem niedrigeren Platzverbrauch. Die Bodenmodelle besitzen dagegen den Vorteil, dass sie ohne Überstromeinrichtungen funktionieren. Dadurch erzielen sie einen höheren Effizienzgrad bei der Energieverbrennung.
Kosten für den Öl Brennwertkessel
Der Öl Brennwertkessel spart langfristig viel Energie und Heizkosten ein. Dabei ist mit Einsparungen pro Jahr in Höhe von 12 bis 30 Prozent zu rechnen. Der Öl Heizkessel erfordert aber eine recht hohe einmalige Investition. Dabei ist je nach Aufwand mit Kosten für die Installation von 4.500 bis 11.000 Euro zu rechnen.
Die Kosten setzen sich aus den Komponenten Ölkessel, eventuell neue Öltanks, Schornsteinsanierung, Warmwasserspeicher, Zubehör wie zum Beispiel das Legen der Rohre und die Installation zusammen. Der Staat fördert allerdings diese Investition wegen der umweltschonenden Energieverarbeitung. Fördergelder erhält der Kunde von der Kreditanstalt für Wiederaufbereitung (KfW), die 15 Prozent der Investitionskosten übernimmt.
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Fazit
Die Anschaffung eines Öl Brennwertkessels macht durch aus Sinn. Vorausgesetzt Ihre alte Heizung gibt wahrscheinlich eh bald den Geist auf und Sie heizen lieber mit Öl anstatt mit Gas. Die Investitionen für einen neuen Öl Brennwertkessel können sich aber auch lohnen, wenn Ihre aktuelle Heizung eigentlich noch gar nicht ausgetauscht werden müsste. Rechnen Sie sich hierzu am besten die jährlichen Einsparung beim Betrieb der neuen Heizung aus und stellen die Anschaffungskosten dem gegenüber.
Aus ökologischer Sichtweise macht der Öl Brennwertkessel auf jeden Fall Sinn. Da diese Heiztechnik die im Brennstoff gebundene Energie viel besser ausnutzt, werden auch weniger umweltschädliche Abgase freigesetzt.