Auch wenn moderne Heizöltanks weitestgehend wartungsfrei sind
, macht es Sinn, sie regelmäßig zu reinigen und zu kontrollieren. Doch nicht jeder kann eine solche Öltankreinigung durchführen. Laut des sogenannten Wasserhaushaltsgesetzes muss diese Arbeit je nach Bundesland von einem Fachbetrieb durchgeführt werden und auch sonst gibt es noch das Eine oder Andere zu beachten. In diesem Artikel haben wir Ihnen deshalb die wichtigsten Informationen zur Öltankreinigung zusammengetragen.
Was ist eine Öltankreinigung überhaupt?
Wenn Heizöl in Erd-
, Stahl- oder speziellen Kunststoff-Öltanks aufbewahrt wird, unterliegt es einem natürlichen Alterungsprozess. Hierbei können sich ölunlösliche Schwebestoffe bilden und sich am Tankboden absetzen, wo oft auch Kondenswasser zu sehen ist. Dort kann sich eine Art Ölschlick bilden, der in regelmäßigen Abständen entfernt werden sollte. Denn durch eine professionelle Reinigung lässt sich die Nutzungsdauer des Tanks verlängern und gewährleisten, dass er richtig funktioniert.
Zudem kann durch eine Öltankreingung auch verhindert werden, dass Überlaufschäden entstehen. Dafür muss eine professionelle Öltankreinigung jeweils nach fünf bis sieben Jahren durchgeführt werden. Anschließend stellt der Fachbetrieb dem Betreiber einen sogenannten Tanksicherheitsbrief aus, den er als Nachweis gegenüber diversen Behörden und Versicherungen verwenden kann.
Warum kann eine Öltankreinigung notwendig werden?
Es sprechen unterschiedliche Gründe für eine regelmäßige Reinigung und Wartung eines Öltanks. Heizöl ist ein Produkt, das strengen Regeln unterliegt. Aber auch wenn alle Qualitätsanforderungen eingehalten werden, kann es auf natürlichem Weg verschmutzen. Und dann kann es Sinn machen, den Tank zu reinigen. Denn das Öl enthält sogenannte Schwebstoffe (Mikroorganismen, diverse Korrosionsprodukte) sowie Staub und Schmutz. Letzteres kann zum Beispiel in ihn gelangen, wenn der Deckel aus irgendeinem Grund geöffnet wird.
Die Schwebstoffe setzen sich mit der Zeit am Tankboden fest, wodurch sich eine Schlammschicht bildet. Wenn diese nicht direkt entfernt wird, baut sie sich mehr und mehr auf und wird im schlimmsten Fall auch von der Brennerpumpe angesaugt. Wenn dies geschieht, können sowohl die Ansaugleitungen wie auch der Filter verschmutzen, wodurch sogar ein Brennerausfall (Heizungsstillstand) die Folge sein kann und die Ölheizung stark beschädigt wird. Die Bildung der oben erwähnten Schlammschicht kann unter anderem durch folgende Faktoren beeinflusst werden:
- Luftaufnahmen (zum Beispiel beim Tanken)
- Lichteinwirkung (zum Beispiel bei transparenten Plastiktanks)
- Kupferleitungen
Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Öltankreinigung?
Es lässt sich nicht pauschal sagen, wann der ideale Zeitpunkt für eine Reinigung ist. Allerdings kann es Sinn machen, sie vor dem nächsten Auffüllen des Tanks durchzuführen. Denn dann steht die Anlage still und die Zwischenlagerung des Restöls ist deutlich weniger aufwendig. In der Regel wird die Reinigung vor einer Heizsaison durchgeführt. Aber sie kann durchaus auch im Winter erfolgen. Nur dann muss ein geeigneter Dienstleister für diese Zeit eine provisorische Heizölversorgung herstellen, damit die Wohnung nicht auskühlt.
Wie ist der Ablauf bei einer Öltankreinigung?
Zu Beginn einer Öltankreinigung wird das noch vorhandene Öl abgesaugt und entweder in einem speziellen Saug- und Druck-Fahrzeug oder alternativ in einem separaten Behältnis gelagert. Anschließend kann mit der eigentlichen Reinigung begonnen werden. Erd- und Stahltanks werden in vielen Fällen begangen und dann manuell gereinigt. Bei Modellen aus Kunststoff kommt dagegen zumeist eine Druckspülung zum Einsatz.
Wenn die Reinigung erfolgreich abgeschlossen wurde, muss sich ein Fachmann den Zustand des Behälters ansehen und auf mögliche Beschädigungen, wie zum Beispiel auf Korrosionsschäden, überprüfen. Anschließend wird das angesaugte und zwischengelagerte Öl wieder in den Tank gepumpt. Wichtig ist, dass es zuvor von dem Dienstleister gründlich gefiltert wird. Im letzten Schritt sollte dann noch ein Probelauf durchgeführt werden, um zu überprüfen, ob die Anlage richtig und ordnungsgemäß funktioniert.
Wie lange dauert eine Öltankreinigung?
In der Regel dauert eine Tankreinigung nicht besonders lange. So sind das Abpumpen, das Entfernen der Ablagerungen, die Reinigung des Behälters und die Wiederinbetriebnahme zumeist schon nach einem halben Tag erledigt. Wenn hierbei eventuell auch einige Mängel entdeckt werden, dauern die Arbeiten natürlich dementsprechend länger. Denn in den meisten Fällen müssen diese sofort beseitigt oder repariert werden, damit die Anlage auch noch in Zukunft richtig arbeitet.
Wie teuer ist eine Öltankreinigung?
Wie teuer eine Öltankreinigung letztlich ist, hängt unter anderem von der Bauart, den nötigen Montagearbeiten aber vor allem auch von der Größe des Tanks ab. Für einen 1.000-Liter-Behälter sollten für eine fachgerechte und professionelle Arbeit mit Entsorgung und An- und Abfahrt ungefähr 150 Euro eingeplant werden.
Fazit
Auch wenn eine Öltankreinigung nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, macht es Sinn, sie in regelmäßigen Abständen durchzuführen. Denn hierbei kann unter anderem auch festgestellt werden, ob Schäden vorhanden sind und ob die Anlage einwandfrei läuft. Die Öltankreinigung sollte am besten vor der nächsten Heizsaison erfolgen, da die Heizung dann noch stillsteht und die einzelnen Arbeiten daher auch deutlich einfacher durchgeführt werden können.