Eine Heizung die mit Öl betrieben wird, muss sich für einen reibungslosen Betrieb in hervorragendem Zustand befinden. Gerade für das Öllager gibt es hier einige gesetztliche Vorschriften, die den Besitzer anweisen, sie vorschriftsmäßig zu betreiben und zu warten. Besonders aus den Öltanks leckendes Öl, stellt eine große Gefahr für Mensch und die Umwelt dar. Doch wie die technische Komponenten der Ölheizung, können auch die Öltanks langfristig Schäden nehmen.
Als präventive Maßnahme gegen Unfälle hilft eine Öltanksanierung. Die folgenden Zeilen erklären zusammenfassend, welche genauen Gründe es für eine Öltanksanierung geben kann, welche Sanierungsmöglichkeiten es gibt, welche Arbeitsabläufe durchgeführt werden und mit welchen Kosten zu rechnen ist.
Wozu dient eine Öltanksanierung und wann ist sie angebracht?
Einfache Vorhaltebehälter für Öl fangen mit der Zeit an zu lecken. Korrosion und allgemeine Materialermüdung setzen den Wänden zu und provozieren feine Risse in der Oberfläche. Der Tankraum im Inneren lässt sich mit einer Öltanksanierung wieder abdichten. Dadurch wird die Funktionalität der Heizölanlage dauerhaft sichergestellt und der gesamte Lebenszyklus bis zum kompletten Austausch enorm ausgeweitet.
Ein zuverlässiger Schutz ist stets eine sinnvolle sowie werterhaltende Maßnahme. Viele Tanks lassen sich problemlos nachrüsten. Einwandige Stahltanks profitieren von einer zusätzlichen Auskleidung im Rahmen einer Öltanksanierung. Dadurch werden zusätzliche Auffangwannen für den Fall eines Lecks obsolet. Fehlen diese sogar, stehen Betreiber der Heizanlage ohnehin in der Pflicht, einen schützenden Zusatzwall in das System zu integrieren.
Auch bei sichtbaren Materialschwächen ist zügiges Handeln erforderlich. Eine Öltanksanierung ist in einem solchen Fall nicht mehr zu vermeiden. Wie groß die Leckgefahr tatsächlich ausfällt, sollte der Beurteilung von professionellen Fachkräften überlassen werden. Sie entscheiden, wann eine Reparatur aufgrund mangelnder Abdichtung oder Verschleiß infrage kommt. Der Gesetzgeber rät zu einer Prüfung des Allgemeinzustands im Abstand von 5 Jahren.
Sanierungsmöglichkeiten mit variabler Kunststoffbeschichtung oder kurzfristiger Ausbesserung
Eine zusätzliche Schicht aus Kunststoff verhindert den direkten Kontakt des Öls mit der Stahlwand von Keller- und Erdtanks. Die Vorteile sind eine verlängerte Lebenserwartung der Vorratsbehälter und gezielte Prävention von Korrosionsschäden. Es existieren mehrere Varianten abhängig von Art des Tanks und gewünschter Auskleidung:
- Die Poly-Basis-Bodenwanne deckt den unteren Bereich des Tanks mit einer Schutzkleidung in einer Höhe von bis zu 30 cm ab. Der mit Glasfaser verstärkte Kunststoff besitzt eine Stärke von grob 2,5 mm.
- Etwas aufwendiger fällt die Vollauskleidung mit Poly-Granat aus. Diese deckt zusätzlich zum Boden alle umgebenden Wände mit einer Stärke von mindestens 1,2 mm ab.
- Alternativ bietet sich die Poly-Contact-Auskleidung mit einer durchgehenden Stärke von 2,5 mm an. Sie stellt somit eine der stärksten Schutzmaßnahme bei der Öltanksanierung dar.
Leckschutzauskleidungen verdoppeln die Wand des Öltanks und machen regelmäßige Sanierungsmaßnahmen überflüssig. Mittels eines Vakuums haftet die zusätzliche Platte an dem Innenraum und verharrt in Position. Bei allen Varianten liegt der Fokus auf eine große Resistenz gegen die gelagerten Substanzen, eine porendichte Dichtung sowie eine alterungsbeständige Installation im Fokus. Über ein externes Warngerät lässt sich der Zustand der Auskleidung jederzeit kontrollieren. Die Fertigung erfolgt dabei für rechteckig und zylindrische Behälter auf individueller Basis.
Prinzipiell reichen Reparaturarbeiten von einfachen Ausbesserungen
, dem Austausch von Leckwarngeräten und Ventilen bis hin zur kompletten Erneuerung des Tankraumes. Auf Wunsch ist sogar die Umrüstung zu einem Tank für Regenwasser denkbar.
Wie läuft eine Öltanksanierung ab?
Dieses Video wurde von der Jehle Technik GmbH unter dem Titel Tanksanierung auf der Videoplattform Youtube veröffentlicht.
Bei leichtem Sanierungsbedarf wie kleinen Korrosionsschäden ohne sichtbaren Wannenbruch fallen die Gegenmaßnahmen entsprechend einfach aus. Damit der Schaden sich nicht ausbreitet
, dient eine resistente Innenwandhülle als zusätzlicher Schutzwall. Die Arbeiten finden am geleerten und geöffneten Tank statt. Ein Lagertank oder Wagen nimmt den darin befindlichen Inhalt in der Zwischenzeit auf.
Als erster Schritt erfolgt eine gründliche Reinigung des Innenbereichs. Im Anschluss folgt eine zusätzliche Kontrolle und eventuelle Korrektur der Tankschweißnähte und Korrosionsflächen. Zusätzliches Abschleifen der Innenwände garantiert eine optimale Haftung der zu installierenden Komponenten.
Nach einer vollständigen Auskleidung mit speziellem Vlies werden die neuen Innenhüllen auf Kunststoffbasis eingefügt. Mithilfe eines erzeugten Unterdrucks schmiegt diese sich nahtlos an die Tankwände an. Optische sowie akustische Warnsysteme informieren Außenstehende über den Zustand des Vakuums und des Leckschutzes.
Etwas einfacher gestaltet sich der Gebrauch von Tankraumfolien, die lediglich den Auffangbehälter abdichten. Der Abbau des Öltanks entfällt als Arbeitsschritt. Unter Einsatz von Aluminiumschienen werden die einzelnen Folien angebracht und im Anschluss miteinander verschweißt. Erst dann sind diese komplett für darin gelagerte Flüssigkeiten undurchlässig.
Arbeitsschritte bei einer Leckschutzinstallation
- Restbestände im Tank umlagern
- Tankreinigung und Schweißnahtglättung
- Installation von Spezialvlies
- Einbau der Kunststoffinnenhülle mitsamt Leckwarnmelder
- Vakuumschläuche zwischen Leckmelder und Tankwand einbauen
- Restbestände wieder in den Tank pumpen
- Übergabe mit Bescheinigung für Prüfung und Einbau
Arbeitsschritte für Anbringung von Tankschutzfolie
- Tankreinigung
- Entfernen der Betriebsrohrleitung
- pneumatisches Anheben des Tanks
- Anbringen der Tankschutzfolie und Verschweißung
- Abstellen des Öltanks
- Übergabe mit Bescheinigung für Prüfung und Einbau
Kosten und Besonderheiten der Öltanksanierung
Kosten lassen sich bei einer Öltanksanierung schlecht pauschalisieren. Abhängig von der Art der Sanierung und des Tankmodells schwanken Arbeitsaufwand und Materialkosten beträchtlich. Die lokale Lage und Zugänglichkeit kommen als weitere Faktoren hinzu. Allgemein liegen die Kosten jedoch unterhalb des Anschaffungspreises eines neuwertigen Öltanks.
Beachten müssen Sie aber, dass nur nach dem Wasserhaushaltsgesetz zugelassene Betriebe die Befugnis für eine Öltanksanierung besitzen. Unter dem Einsatz moderner Technik und einem Heizöl-Provisorium ist der Betrieb der Heizölanlage zudem während der Umbauarbeit nicht unterbrochen.
Fazit
Eine Öltanksanierung bei auftretenden Schäden bleibt immer unumgänglich. Interessant sind aber auch die präventiven Installationen zusätzlicher Wände oder abdichtender Kunststoffauskleidungen. Sie beugen überraschend auftretenden Problemen vor und ersparen dem Besitzer der Heizölanlage Ärger im Falle einer Materialschwäche. Schon allein aus diesem Grund gilt er Einbau von zusätzlichen Schutzmaßnahmen als eine wirtschaftlich nachhaltige Investition.