Moderne Kaminöfen sind aktuell sehr beliebt und überzeugen durch einen hohen Wirkungsgrad und eine sehr gute Verbrennung. Bei offenen Kaminen ist dies etwas anders, da der Verbrennungsraum nicht geschlossen ist und nur ein sehr geringer Wirkungsgrad erziehlt werden kann. Ein offener Kamin überzeugt andererseits aber durch die freie Sicht auf das Feuer und das Knistern des Holzes, sorgt für eine gemütliche Atmosphäre. Wer diese genießen möchte und auf eine effiziente Heizleistung des Kamins verzichten kann, muss allerdings einige Punkte beachten, um die Umwelt zu schonen und keine Probleme mit den Nachbarn zu bekommen.
Wie funktionieren offene Kamine?
Bei einem offenen Kamin wird das Holz in einem offenen Brennraum auf einem speziellen Rost oder einer Bodenplatte verbrannt. Hierbei wird die Verbrennungsluftzufuhr über eine Öffnung an der Front lediglich durch einen Kaminzug umgesteuert. Dadurch kann nur eine geringe Wärmenutzung erreicht werden.
Heizkamine und Kaminöfen sind dagegen mit einer Glasscheibe ausgestattet, die den Brennraum verschließt. Zumeist kann die Verbrennungsluftzufuhr mithilfe von Luftklappen gesteuert werden. Diese Kamine werden durch die Raumluft gekühlt, ähnlich wie es bei einem Kachelofen der Fall ist. Dadurch fällt die Wärmenutzung deutlich höher aus als bei einem offenen Kamin.
Welche Unterschiede gibt es zwischen einem offenen und einem geschlossenen Kamin?
Grundsätzlich sind offene Kamine recht simpel aufgebaut. Sie bestehen zumeist nur aus einer Mulde, in der das Holz verbrannt wird und einem Rauchabzug. Um einen besonderen Charme zu erzeugen, wird der Kamin sehr häufig mit Umrandungen oder Verkleidungen versehen. Damit der Brennstoff immer ausreichend Sauerstoff erhält, wird er in der Regel auf einen speziellen Feuerblock gelegt. Dadurch brennt das Holz schneller an, sodass sich schneller Flammen bilden.
Der wohl größte Unterschied zwischen einem offenen und einem geschlossenen Kamin ist die Bauweise. Wie oben bereits erwähnt, wird Letzterer durch eine Glastür verschlossen. Dadurch kann eine deutlich bessere Wärmeleistung als bei einem offenen Modell erreicht werden. Auch wenn es zunächst so scheint als würde das Feuer sehr viel Energie abgeben, erreicht der offene Kamin lediglich einen Wirkungsgrad um die 20 %. Geschlossene Modelle weisen dagegen eine Effizienz von ungefähr 90 % auf.
Außerdem sind geschlossene Kamine auch deutlich sicherer, da Qualm, Funken und eventuelle Giftstoffe nicht in den Wohnraum gelangen können. Mit einem offenen Kamin kann dagegen eine sehr gemütliche Atmosphäre erzeugt werden, da man sich direkt an den Flammen befindet, ähnlich wie bei einem Lagerfeuer.
Welche Auswirkungen hat ein offener Kamin auf die Umwelt?
Durch den Betrieb eines offenen Kamines kann es zu sichtbaren Abgasfahnen und eventuellen Geruchsbelästigungen kommen. Vor allem bei ungünstigen Wetterlagen oder auch einem unsachgemäßen Betrieb des Kamins kann dies der Fall sein. Zudem werden durch die Verbrennung von Holz vergleichsweise viele Emissionen freigesetzt. Verglichen mit Öl- oder Gasfeuerungen fallen die luftverunreinigenden Stoffe, wie zum Beispiel Kohlenmonoxid, Staub oder auch diverse organische Stoffe, 100 bis 1.000 Mal höher aus. Und diese Werte beziehen sich lediglich auf Anlagen, die richtig betrieben werden. Bei einem eventuellen unsachgemäßen Betrieb fallen die Schadstoffemissionen teilweise noch deutlich höher aus.
Worauf muss man bei einem offenen Kamin achten?
Wenn noch ein klassischer offener Kamin vorhanden ist, wird er sicherlich auch hin und wieder befeuert. Hierbei sollte in dem jeweiligen Raum stets für eine ausreichende Sauerstoffzufuhr gesorgt werden. Somit ist ein regelmäßiges Lüften sehr wichtig.
Am Anfang sollte der Kamin nicht direkt voll beladen werden. Besser ist es langsam auszutesten, welche Mengen an Holz ideal sind. Dieses sollte gut getrocknet sein, damit möglichst wenig Qualm und im Gegenzug möglichst viel Wärme erzeugt wird. Neben luftgetrocknetem Scheitholz, Hackschnitzeln, Reisig und Zapfen eignen sich laut DIN 51731 auch Holzbriketts, Holzpellets und einige andere Presslinge aus naturbelassenem Holz. Luftgetrocknete Hölzer weisen einen Feuchtigkeitsgehalt von lediglich 20 % auf.
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In Deutschland gibt es viele Regeln rund um das Thema Heizen mit Feuerstellen. Zum Beispiel müssen moderne Kamine bestimmte Abgaswerte einhalten, um betrieben werden zu dürfen. Diese können mit einem offenen Kamin nicht erreicht werden. Aus diesem Grund gibt es für diesen einige Ausnahmen. So wurde gesetzlich festgelegt, dass er nur gelegentlich genutzt werden darf. Genauer gesagt darf er höchstens an acht Tagen im Monat für maximal fünf Stunden angefeuert werden. Dadurch sollen vor allem die Nachbarn geschützt werden, die sich eventuell durch den Qualm belästigt fühlen.
Wie wird ein offener Kamin gereinigt?
Am einfachsten können offene Kamine mit einem sogenannten Aschesauger gereinigt werden. Sowohl der Innenraum wie auch das Aschebecken lassen sich so sehr schnell und mühelos reinigen. Aschesauger sind mit einem speziellen Filter ausgestattet, der verhindert, dass kleine Rußpartikel in den Motorraum gelangen. Würde der Kamin mit einem herkömmlichen Staubsauger gesäubert, könnte dieser beschädigt werden. Einfache Aschesauger können bereits unter 30 Euro erworben werden. Neben der Asche können mit ihm auch kleine Verbrennungsrückstände, wie zum Beispiel verbrannte Holzspäne oder Brikettreste aufgesaugt werden. Dennoch sollte die Glut zuvor komplett erloschen sein, bevor die Reinigung beginnt. Wenn anschließend immer noch einige Rückstände zu sehen sind, können diese mit einem Handfeger entfernt werden.
Was Sie sonst noch bei der Reinigung eines Kamins beachten müssen, erfahren Sie auf www.kamin-reinigen.de
Dürfen offene Kamine noch gebaut werden?
Grundsätzlich dürfen offene Kamine auch heute noch gebaut werden. Allerdings sollten hierbei alle gesetzlich vorgeschriebenen Vorgaben beachtet werden. Vor dem Betrieb sollte der Kamin von einem Schornsteinfeger überprüft und abgenommen werden. Zudem darf die offene Variante nicht dauerhaft, sondern lediglich acht Tage im Monat für maximal fünf Stunden genutzt werden. Daher eignet er sich also nicht dafür, um einen Raum zu beheizen. Der Fußboden vor der Kaminöffnung muss aus einem feuerfesten Material bestehen.
Fliesen sind hierfür ideal und wenn Teppich oder Parkett vorhanden ist, kann eine Schutzplatte aus Blech, Stahl, Stein oder Glas untergelegt werden. Diese sollte beweglich sein, um sie zur Seite räumen zu können, wenn sie nicht benötigt wird. Jedes Bundesland hat eigene Regeln, wenn es darum geht, den Bereich vor dem Kamin vor einem möglichen Brand zu schützen. Auch hier kann der Schornsteinfeger behilflich sein und sollte daher möglichst frühzeitig in die Planungen mit einbezogen werden. Denn schließlich muss er am Ende den Kamin abnehmen und den Betrieb erlauben.
Fazit
Zwar sind offene Kamine nur noch sehr selten in heimischen Wohnzimmern anzutreffen, dennoch gibt es sie noch ab und zu. Und diese besonderen Feuerstellen können auch noch betrieben werden. Allerdings ist der Dauerbetrieb in den meisten Gebieten Deutschlands aufgrund der vergleichsweise hohen Emissionskonzentration nicht erlaubt. Und auch bei der Wahl des Brennstoffes sollten einige Punkte beachtet werden. Wird dies beherzigt, steht der wohltuenden Atmosphäre, die durch den offenen Kamin erzeugt wird, nichts mehr im Wege.