Das erneuerbare Energien durchaus teuer werden können, kommt für viele Hausbesitzer überraschend: Zwar ist die primäre Energiequelle im Gegensatz zu fossilen Energieträgern kostenlos, dennoch ist die Erschließung in jedem Fall mit beachtenswerten Kosten verbunden. Denn um seinen Nutzen aus Luft, Wasser oder der Erde ziehen zu können, muss eine innovative, aber auch teure Technik angewandt werden.
Teure Technik kommt auch bei der Wärmepumpenanlage zum Einsatz, für die sich in den letzten Jahren immer mehr Menschen entscheiden. Das liegt aber nicht nur an der guten Ökobilanz dieser sehr innovativen Heiztechnik, sondern auch am Staat, der mittlerweile gute Fördermittel für den Einbau bereithält. Mit der Hilfe dieser Förderungen können die Kosten für Hausbesitzer bei der Anschaffung einer Wärmepumpe drastisch reduziert werden.
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, welche Möglichkeiten es gibt und worauf Sie dabei achten sollten.
Die wichtigsten Voraussetzungen für die Förderung einer Wärmepumpe
Wer eine Förderung für eine Wärmepumpe in Anspruch nehmen möchte, muss zunächst dafür sorgen, dass die dafür erforderlichen Voraussetzungen erfüllt sind. So gilt die Förderung nur für Bestandsgebäude, welche schon seit zwei Jahren oder mehr mit einem Heizungssystem ausgestattet sind. Auch muss es sich um eine Art der Wärmepumpe handeln, deren Hauptaufgabe es ist, Warmwasser aufzubereiten und die Räume im Haus zu beheizen. Darüber hinaus ist es nötig, dass mindestens eine Umwälzpumpe vorhanden ist, welche die Anforderungen entsprechend der Effizienzklasse A erfüllt. Auch ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage muss im Vorfeld erfolgt sein.
Welche Förderungen gibt es für die Anschaffung einer Wärmepumpe?
Grundsätzlich werden Wärmepumpen seit dem Jahr 2011 nur noch mit Einschränkungen gefördert. Zuvor konnte noch jeder, der eine Wärmepumpe installieren wollte, eine Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Anspruch nehmen. Mittlerweile sind die Anforderungen allerdings deutlich höher.
Ausschlaggebend ist für eine Förderung durch die BAFA seit 2012 vor allem der sogenannte COP-Wert (Coefficient of Performance) der Wärmepumpe. Ermittelt wird der Wert dabei von einem unabhängig arbeitenden Labor. Nach der Prüfung erhält die Pumpe ein spezielles EHPA-Gütesiegel. Auf diese Weise ist es für Hausbesitzer einfacher, einen Überblick über die vielen Angebote zu gewinnen.
Wie hoch die Förderung für eine Wärmepumpe ausfällt, hängt von mehreren Faktoren ab. Grundsätzlich setzt sich die Höhe der Förderung aus der Basisförderung zusammen, welche sich nach der Art und der Größe der Wärmepumpe richtet. Bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe erhalten Bauherren zum Beispiel eine Mindestfördersumme von 1.300 Euro pauschal. Handelt es sich um monovalente oder leistungsgeregelte Wärmepumpen, sollten es mindestens 1.500 Euro sein. Wasser-Wasser-Wärmepumpen oder Sole-Wasser-Wärmepumpen, die elektrisch betrieben werden sowie sämtliche mit Gas betriebenen Wärmepumpen erhalten einen Zuschuss von mindestens 4.500 Euro.
Für die Basisförderung gibt es von der BAFA ein besonderes Bonusprogramm. Neben der reinen Basisförderung für die Wärmepumpe gibt es zusätzlich einen Kombinationsbonus in Höhe von 500 Euro, sollten zusätzlich zur Wärmepumpe Solarmodule genutzt werden. Noch einmal 500 Euro gibt es für Bauherren, wenn sie zusätzlich einen Pufferspeicher für die Wärmepumpe installieren, allerdings muss dieser mindestens 301 kW leisten. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, einen Effizienzbonus zu erhalten, sofern man in einem Gebäude die Wärmepumpentechnik installiert, welche mindestens 30% unter den Werten der Energiesparverordnung liegt.
Der Effizienz- und der Kombinationsbonus ist ein Zusatz, der zur Basisförderung ausbezahlt wird und kann selbstverständlich untereinander kombiniert werden.
Allerdings ist eine Förderung nur möglich, wenn die Wärmepumpe in ein bereits seit mindestens zwei Jahren bestehendes Heizsystem eingebaut wird. Möchte man in einen Neubau eine Wärmepumpe installieren, erhält man keine Förderung von der BAFA mehr – nur dann, wenn die Pumpe eine Leistung von mindestens 100 kW erbringt. Diese ist für ein normales Einfamilienhaus allerdings viel zu hoch und daher eher selten der Fall.
Darüber hinaus gibt es vom Bundeswirtschaftsministerium seit August 2016 ein zusätzliches Förderprogramm, welches auf die Optimierung von Bestandsheizungen ausgelegt ist. Hier geht es in erster Linie darum, alte Pumpen durch effiziente, moderne Pumpen für die Beheizung der Räume und der Aufbereitung von Warmwasser zu ersetzen.
Weitere Fördermöglichkeiten für den Einbau der Wärmepumpenanlage
Zusätzlich zur staatlichen Förderung gibt es natürlich noch weitere Möglichkeiten, eine Förderung für seine Wärmepumpe zu erhalten. Diese werden zum Beispiel von der KfW-Bank vergeben. Es gibt unterschiedliche Optionen: Abhängig vom Anlass können auch Wärmepumpen in einem Neubau gefördert werden, was bei staatlichen Förderungen nicht möglich ist.
Das könnte unter anderem das sogenannte Kreditprogramm für Energiesparendes Bauen sein. Für die Sanierung und die Modernisierung von Bestandsbauten kann man sich zudem an die KfW-Bank wenden, welche relativ günstige Kredite vergeben.
Abhängig vom Umfang des geplanten Sanierungsprojekts lassen sich noch Zuschüsse für ebendieses beantragen. So hat man als Bauherr nicht die komplette finanzielle Belastung alleine zu tragen. Es macht außerdem Sinn, sich an einen Energielieferanten zu wenden, welcher Hausbesitzern besonders günstige Energietarife für Wärmepumpen anbietet. Weil es inzwischen mehrere Energieversorger gibt, die besondere Angebote für Besitzer von Wärmepumpen offerieren, lohnt es sich hier, zunächst einen Vergleich der einzelnen Angebote durchzuführen – so kann man die günstigste Lösung am besten finden.